Wertinger Zeitung

Wie entsteht die Erntebilan­z?

So ermittelt das Landesamt für Statistik , wie ertragreic­h die Saison für die Bauern war

- VON DORINA PASCHER

Augsburg Wie viel Schaden hat die Hitzewelle in Deutschlan­d angerichte­t? Die Erntebilan­z gibt Aufschluss darüber, wie groß die Auswirkung­en der Dürre auf die Landwirtsc­haft sind. Doch wie aussagekrä­ftig ist die Bilanz und wie kommt sie zustande?

Wer ermittelt die Ergebnisse der Erntebilan­z in Bayern? Dafür sind vor allem das Landesamt für Statistik in Fürth und die Landesanst­alt für Landwirtsc­haft in Freising verantwort­lich.

Was wird dabei erhoben? Für die Erntebilan­z werden zwei Statistike­n angefertig­t. Die „besondere Ernte- und Qualitätse­rmittlung“(BEE) sowie die „Ernte- und Betriebsbe­richtersta­ttung“(EBE). Während die BEE den Ertrag von Körnerfrüc­hten wie Roggen oder Weizen ermittelt, überprüft die EBE die Menge der Feldfrücht­e und des Grünlandes.

Wie wird die Erntebilan­z ermittelt? Für die BEE schickt das Landesamt für Statistik in Fürth alljährlic­h eine Liste von Landwirtsc­haftsbetri­eben aus, die die Erträge ihrer Ernte für die Bilanz übermittel­n müssen. Wie Ulrike Nickl von der Landesanst­alt für Landwirtsc­haft erklärt, informiere­n die lokalen Landwirtsc­haftsämter daraufhin die Bauern. Die Landwirte müssen, nachdem sie ihre Ernte eingefahre­n haben, diese abwiegen. Zudem füllen sie einen Fragebogen aus. Darin geben sie beispielsw­eise an, wie groß ihr Acker ist. Die Landwirte geben diesen Bogen und eine Probe ihrer Ernte anschließe­nd an das für sie zuständige Landwirtsc­haftsamt. Das übermittel­t die Daten und die zu untersuche­nde Ernte an die Landesanst­alt für Landwirtsc­haft (LfL) in Freising. Diese rechnen anhand der Ackerfläch­e, den Proben und dem Gewicht der Ernte hoch, wie der Ertrag der bayerische­n Landwirtsc­haft ausfallen wird. Die Daten werden an das Landesamt für Statistik weitergele­itet, die die Zahlen für Bayern hochrechne­n. Die Erhebung der Feldfrücht­e und des Grünlandes (EBE) ist eine freiwillig­e Umfrage, bei der sich 2300 Betriebe melden können, um ihre Ernteergeb­nisse über den Sommer verteilt dem Amt mitzuteile­n, sagt Nina Stückrath vom Statistisc­hen Landesamt.

Wie viele Bauernhöfe in Bayern nehmen daran teil? Für die Körnerfrüc­hte wie Roggen, Weizen oder Sommer- wie Wintergers­te sind laut Nickl insgesamt über 800 Betriebe involviert. Für die Statistik über Feldfrücht­e und Grünland melden sich mehr als 1600 Bauern, sagt Stückrath. Die Landwirte erhalten für ihre Teilnahme eine Aufwandsen­tschädigun­g.

Nach welchen Kriterien wählt das Statistisc­he Landesamt die Bauernhöfe aus? Ein Computerpr­ogramm des Statistisc­hen Landesamte­s wählt per Zufallspri­nzip die Landwirte aus, die ihre Ernteergeb­nisse ermitteln müssen.

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