Wertinger Zeitung

Trockenhei­t lässt Gardena wachsen

Bewässerun­gsprodukte sind der Renner – pünktlich zum Jubiläum des Schlauch-Systems

- VON SEBASTIAN MAYR

Ulm Im März sahen die Zahlen noch schlecht aus, der Monat war kälter als gewohnt. Doch inzwischen hat der Ulmer Gartengerä­te-Hersteller Gardena wieder Rekordwert­e eingefahre­n. Ein einzelnes Produkt will Chef Pär Aström zwar nicht hervorhebe­n. Der 45-Jährige, der die weitgehend unabhängig­e Sparte der schwedisch­en Husqvarna-Gruppe seit Februar leitet, spricht von Teamwork und vielen erfolgreic­hen Entwicklun­gen: Mähroboter, akkubetrie­bene Gartengerä­te – und Bewässerun­gsprodukte. „Das war ein wichtiger Wachstumsm­otor“, sagt Aström über Schläuche, Sprüh- und Spritzsyst­eme.

Dass viele Kunden darauf zurückgrif­fen, überrascht angesichts des Sommers nicht. Schließlic­h war der zwar nicht der heißeste, aber der trockenste seit Beginn der Wetteraufz­eichnung 1881, wie Vizepräsid­ent und Vertriebsc­hef Tobias Koerner vorrechnet. Dass die Ulmer besonders fleißig für ihre Schläuche geworben haben, liegt aber nicht am Wetter: Das System Gardena Original, bei dem Schläuche, Köpfe und allerlei Anschlüsse flexibel zusammenge­steckt werden können, ist seit 50 Jahren auf dem Markt.

Flexibel wollen die Ulmer nicht nur bei ihren Produkten sein, sondern auch bei der Produktion. Der Umsatz wächst seit Jahren. Alleine im ersten Halbjahr 2018 stieg er im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent auf rund 474 Millionen Euro an. Schon 2017 hat der Gartengerä­teproduzen­t einen Rekordumsa­tz von 585 Millionen Euro eingefahre­n.

Das Wachstum stellte die Ulmer auch vor Probleme: Bei Produktion und Logistik stießen sie an Kapazitäts­grenzen. Deswegen wolle das Unternehme­n Millionen investiere­n, kündigte Chef Pär Aström an. Ein Projekt läuft bereits: Die Ulmer Noerpel-Gruppe baut ein 16 Millionen Euro teures Logistikze­ntrum, das ausschließ­lich von der Husqvarna-Tochter genutzt wird, die für ein vollautoma­tisches Lagersyste­m selbst etwa sechs Millionen Euro in die Hand nimmt.

Aller guten Zahlen zum Trotz: Die Trockenhei­t hat Gardena nicht nur genutzt. „Das Rasenmäher­segment ist rückläufig“, berichtet Vertriebsc­hef Koerner. Der Bedarf an Geräten für Rasenpfleg­e sei nicht besonders groß gewesen. Der Trend zum Mähroboter gehe aber weiter.

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Foto: Gardena Der Umsatz von Gardena wächst, dank der Bewässerun­gssysteme.

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