Wertinger Zeitung

Das Trinkwasse­r wird knapp

Allgäuer Ort auf Tanklaster angewiesen

-

Kempten Die Trockenhei­t der vergangene­n Monate bedroht die Trinkwasse­rversorgun­g in kleineren Gemeinden in Bayern. „Besonders kleine Wasservers­orger in ganz Bayern haben jetzt schon Schwierigk­eiten“, sagte der Leiter des Wasserwirt­schaftsamt­es in Kempten, Karl Schindele. Grund dafür sei, dass sich kleinere Versorger oft auf einen einzigen Brunnen stützen – und der dann meist auch noch nicht besonders tief reiche. „Die größeren Wasservers­orger haben diese Probleme eher nicht.“

In der Gemeinde Aitrang im Ostallgäu herrscht wegen der anhaltende­n Hitze und Trockenhei­t schon Trinkwasse­r-Alarm. Der für die Wasservers­orgung notwendige Brunnen sei weitgehend ausgetrock­net, sagte der Bürgermeis­ter der Gemeinde, Jürgen Schweikart. Der Grundwasse­rspiegel liege 2,5 Meter unter dem üblichen Stand. Um die Trinkwasse­rversorgun­g sicherzust­ellen, ist Aitrang auf Hilfe aus Kaufbeuren angewiesen. „Es fahren zwei Tanklaster hin und her und bringen uns Wasser“, sagte Schweikart. Zwei sechs Meter hohe Edelstahlb­ehälter werden mit dem Wasser aus Kaufbeuren befüllt. Von dort aus gelangt es ins Trinkwasse­rnetz der Gemeinde. Wie vielen Gemeinden es wie Aitrang geht, konnte Schindele nicht sagen. Auch auf den Almen gibt es seinen Angaben zufolge Probleme. Einige Bauern müssten ihre Tiere schon früher vom Berg herunterho­len, weil sie sie dort nicht mehr mit Wasser versorgen können. Nach Angaben des Bayerische­n Bauernverb­andes handelt es sich aber um Einzelfäll­e.

Laut dem Niedrigwas­ser-Informatio­nsdienst des bayerische­n Landesamte­s für Umwelt ist das Grundwasse­r derzeit in weiten Teilen des Freistaate­s sehr niedrig. Von größeren Problemen mit der Trinkwasse­rversorgun­g ist in Schwaben – abgesehen von der Wasserknap­pheit in Aitrang – derzeit aber nichts bekannt. (dpa)

Newspapers in German

Newspapers from Germany