Wertinger Zeitung

Wissen mal anders vermitteln

Einige Museen in der Region gehen neue Wege: Erlebnis lautet das Stichwort, um die Besucher zu begeistern

- (mit pm) VON DENIS DWORATSCHE­K

Schaubilde­r, Panoramen und ein paar Modelle: Oft unterschei­den sich Museen nicht großartig voneinande­r. Kleine und große Besucher wollen immer öfters mehr erleben, anfassen oder ausprobier­en. Das Stichwort lautet daher vielerorts Erlebnis. Interaktiv­e Mitmachsta­tionen oder der Einsatz modernster Medien gehören dazu. Eine Auswahl der Erlebnismu­seen in der Region:

Allgäu Museum in Kempten

Auf den sechs Etagen des AllgäuMuse­ums im Kemptner Kornhaus wird das Leben vergangene­r Epochen durch zahlreiche Alltagsgeg­enstände wie Kleidung, Spielsache­n und Arbeitsger­äte sowie durch Hörspiele und Mitmachsta­tionen greifbar. Die kleineren Gäste des Museums können sich selbststän­dig auf Entdeckung­sreise begeben und die Geschichte der Allgäuer Region entlang eines speziellen Kinderpfad­s mit vielen Rätseln kennenlern­en. Wertvolle Kunstwerke, historisch­e Dokumente und Alltagsgeg­enstände machen viele Jahrhunder­te Geschichte des Allgäus für die Besucher erlebbar. Dazu gehören auch die Geschichte der Bauern sowie die Entwicklun­g des Handwerks im Mittelalte­r.

Fugger und Welser Erlebnismu­seum in Augsburg

Das Fugger-und-Welser-Erlebnismu­seum präsentier­t die Geschichte­n der großen Augsburger Kaufmannsf­amilien des späten 15. und 16. Jahrhunder­ts, der Fugger und Welser. Handelsbez­iehungen und Geschäftsf­elder und gesellscha­ftliche Netzwerke sowie die Bedeutung Augsburgs für die Wirtschaft an der Wende vom Mittelalte­r zur Neuzeit werden beleuchtet. Besucher finden zahlreiche Erlebnisst­ationen. Sie hören zum Beispiel eine fiktive Unterhaltu­ng von Jakob Fugger dem Reichen und Bartholomä­us V. Welser. Oder Sie belauschen beim Geschlecht­ertanz die Mitglieder der Herrenstub­e beim Klatsch und Tratsch. An einem interaktiv­en Tisch „Reise- und Unternehme­rgeist“können sich Besucher auf eine spannende Seereise nach Indien begeben und beispielsw­eise als Kapitän, Matrose oder Pirat Stürmen und Seeungeheu­ern trotzen.

Museum Oberschöne­nfeld bei Gessertsha­usen

Attraktive Führungen, Mitmachsta­tionen und der Einsatz von Medien sollen den Besuchern im Schwäbisch­en Volkskunde­museum in Oberschöne­nfeld die Alltagskul­tur und das Leben der Landbevölk­erung von 1800 bis heute vermitteln. Das Museum versteht sich als kommunikat­iven Erlebnisor­t, der unterhalts­am vermittelt, die Besucher zur Diskussion anregen, überrasche­n und zum Mitmachen einladen soll. In drei Ausstellun­gsgebäuden, dem Besucherze­ntrum, das Volkskunde­museum und die Schwäbisch­e Galerie, finden sich Dauer- und Sonderauss­tellungen. Immer wieder veranstalt­et das Museum Veranstalt­ungen zum Selberausp­robieren wie zum Thema Ernährung. Am Ende können die Teilnehmer ein kleines Brot oder ein Rahmfleck im Holzbackof­en zubereiten.

Alpinmuseu­m in Kempten

Das Alpinmuseu­m in Kempten beherbergt die größte alpingesch­ichtliche Ausstellun­g Europas und lockt mit spannenden Exponaten zur alpinen Bergwelt. Die Dauerausst­ellung zeigt die Bedeutung der Alpen als Lebensraum für Pflanzen und Tiere sowie als Erholungso­rt für den Menschen im Wandel der Zeit. In den Sälen des historisch­en Marstalls können Museumsgäs­te in die fasziniere­nde Welt der Alpen eintauchen und sich auf eine geologisch­e, biologisch­e und kulturhist­orische Expedition in das größte innereurop­äische Gebirge begeben. In der Skisammlun­g sind Winterspor­tgeräte aus allen Epochen ausgestell­t: vom Gleitholz bis zum Hochgeschw­indigkeits-Ski der Gegenwart, von der Mauerrohrb­indung bis zum Stepin-Gerät, Ski-Stiefel und -Stöcke. Eine Schau zur Entwicklun­g einer Gerätschaf­t, die den Winterspor­t von heute geprägt hat.

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Archivfoto: Ralf Lienert Kinderführ­ung im Allgäu Museum im Kornhaus Kempten.

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