Wertinger Zeitung

Meisner drückt dem AEV die Daumen

Warum der Ex-Torwart über seine Depression­en schreibt

- VON MILAN SAKO

Augsburg Ben Meisner kämpfte mit schweren Depression­en und stand kurz davor, seine Selbstmord­gedanken in die Tat umzusetzen. Der ehemalige Torwart der Augsburger Panther sorgte mit einer bewegenden Schilderun­g seiner dunklen Gedanken und Probleme auf einer Internet-Plattform in der vergangene­n Woche für Aufsehen. Seinen ehemaligen Klub erwähnte der Kanadier nur am Rande. Der 28-Jährige nennt jetzt den Grund für seine Zurückhalt­ung: „Ich habe jeden darum gebeten zu respektier­en, dass die Augsburger Panther in der Saisonvorb­ereitung stecken und deshalb nicht darauf erpicht sind, über mich zu sprechen.“Der Kanadier hatte auf „the players tribune“seine Lage in den unteren amerikanis­chen Ligen geschilder­t und über die Schattense­iten des Profisport­s geschriebe­n.

Erst in Deutschlan­d begab er sich zu Jahresbegi­nn 2018 in ärztliche Behandlung, was ihm wohl das Leben rettete. „Ich habe meine Geschichte öffentlich gemacht, um Leben zu retten und anderen zu helfen“, sagt der Torwart über seine Motivation, in die Öffentlich­keit zu gehen, und fügt an: „Die Panther sind eine großartige Organisati­on und ich wünsche ihnen viel Erfolg in der kommenden Saison.“

Nach drei Jahren verließ der Kanadier im Frühjahr den AEV und unterschri­eb zur neuen Spielzeit beim Zweitligis­ten EC Bad Tölz. Sein Ex-Trainer Mike Stewart, der den Nordamerik­aner im Jahr 2015 bei seinem Wechsel von Bremerhave­n nach Augsburg mitgenomme­n hatte, sagt zum Meisner-Artikel: „Ich habe gelesen, was Ben Meisner geschriebe­n hat, und wünsche ihm alles Gute. Ansonsten nehmen die Augsburger Panther die physische und psychische Gesundheit ihrer Spieler natürlich sehr ernst und haben auch deshalb einen Athletiktr­ainer und einen Mentaltrai­ner engagiert.“Der Österreich­er Ulf Wallisch arbeitet seit drei Jahren als Mentalcoac­h in Augsburg.

Der DEL-Klub muss mindestens in den kommenden zwei Wochen auf Thomas J. Trevelyan verzichten. Der kanadische Stürmer, der auf seine Einbürgeru­ng wartet, zog sich in der vergangene­n Woche im Training einen Nasenbeinb­ruch zu. Den Sieg der Augsburger im Dolomitenc­up verfolgte der Stürmer in Neumarkt als Zuschauer auf der Tribüne und konnte auch nicht auf dem Eis trainieren. Gestern wurde Trevelyan, der bereits in seine achte Saison in Augsburg geht, an der Nase operiert, um Einschränk­ungen während der Saison auszuschli­eßen.

Die Mannschaft von Mike Stewart bestreitet am Freitag ihr erstes Heimspiel der Saison. Um 19.30 Uhr sind die Graz 99ers aus der österreich­ischen Alpenliga EBEL im Curt-Frenzel-Stadion zu Gast.

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