Zusamtal
Hitze lockt die Menschen in die Freibäder
Wertingen/Lauterbach Immer wieder springen die drei Mädchen vom Sprungturm ins Wasser. Natürlich immer nur eine nach der anderen, wie es ein Schild am Turm vorschreibt. Mit den Regeln im Wertinger Freibad sind Lena Fischer, Lena Schuster und Ayleen Schütz (alle zehn Jahre) mittlerweile vertraut: Sie alle haben eine Jahreskarte und sind diesen Sommer fast jeden Tag schwimmen.
Ein Angebot, das laut Helmut Gumpp von der Stadtverwaltung Wertingen dieses Jahr besonders gut ankam: „Wir hatten im Freibad die meisten verkauften Karten seit 2003. Wir haben zwar weniger Zehner-Tickets verkauft als in den Vorjahren, aber durch die vielen Jahreskarten gleicht sich das wieder aus. Alles in allem: Eine super Saison!“
Silke Schirrmacher, die Bademeisterin im Freibad, möchte hingegen noch keine Abschlussbilanz ziehen. „Ich würde damit noch warten, bis wir das Freibad schließen und wirklich ein Endergebnis haben. Es wird jetzt zwar wieder kälter, aber das muss man relativ sehen: Auch bei 25 Grad gehen die Leute noch ins Freibad“, erklärt sie.
Probleme hatte sie bisher durch die Hitze kaum – hauptsächlich muss sie sich mit Wespenstichen beschäftigen: „Das ist ganz normal, dass es den einen oder anderen Stich gibt. Hier haben die Kinder meistens ja auch keine Schuhe an. Dieses Jahr gab es schon ein paar Wespen mehr, die auch ziemlich aggressiv waren, aber gegen Ende der Sommerferien waren die Tiere in den letzten Jahren ziemlich angriffslustig.“
Bisher schätzt Schirrmacher die Besucherzahlen des Schwimmbades auf etwa 48 000 Menschen. „Bei vielen Schwimmern ist es auch wichtig, dass immer ein Bademeister oder Rettungsschwimmer da ist, um das Becken zu überwachen“, sagt sie. „Wir konnten es bisher aber gut aufteilen – auch in dem wir immer informiert waren, wie das Wetter wird. Dann kann man Besucherströme ganz gut voraussagen und das auch einplanen. Aber natürlich haben wir viel weniger Personal als zum Beispiel das Eichenwaldbad in Dillingen: Wir sind ja auch viel kleiner.“
Die kleinen Stammgäste haben auch bemerkt, dass dieses Jahr sehr viel los war. „Oft war die komplette Liegewiese im Schatten so voll, dass es keinen Platz mehr für uns gab. Wir mussten uns dann in die Sonne legen“, erzählt Lena Schuster. Ihre Freundin Lena Fischer hat schon seit 2013 eine Jahreskarte, genau wie alle in ihrer Familie. Ayleen Schütz besorgte sich hingegen erst dieses Jahr eine. „Wenn es so heiß ist, ist das einfach perfekt. Dann kann man nicht nur öfter ins Freibad, sondern auch mal schnell für 30 Minuten oder eine Stunde. Ohne Jahreskarte hat man sonst immer das Gefühl, dass man den Eintritt umsonst zahlt“, erklärt sie ihre Entscheidung. Die drei sind schon ein bisschen froh, dass es bald kühler wird und vielleicht weniger Leute ins Freibad gehen werden. Am bes- gefällt ihnen der Sprungturm, der nur sporadisch geöffnet hat.
Matthias Wernitz hingegen ist diese Saison zum ersten Mal regelmäßig im Wertinger Freibad. Er kommt eigentlich aus Friedberg, war aber in seiner Kindheit schon öfter hier. „Mir gefällt es gut, dass es nicht so teuer ist wie die Bäder in Augsburg. Außerdem ist es bei Weitem nicht so überlaufen. Weil es so weitläufig ist, hat man auch seine Kinder immer gut im Blick.“
Seiner Tochter, der zweijährigen Emily, gefällt es ebenfalls in Wertingen. „Wir werden es im Hinterkopf behalten“, versichert Wernitz.
Auch das Freibad in Lauterbach brach dieses Jahr seinen bisherigen Besucherrekord. „Wir hatten schon über 23 000 Besucher – dabei ist die Saison noch gar nicht gelaufen“, berichtet Kassiererin Brandelik. „Unseren bisherigen Rekord haben wir 2015 aufgestellt, da hatten wir insgesamt ungefähr 22000 Schwimmer. Wir haben uns also wirklich deutlich überboten.“Wie in Werten tingen machte sich auch in Lauterbach die große Anzahl an Insekten bemerkbar: „Wir hatten eine richtige Wespenplage. Es gab sehr viele Stiche.“
Jetzt neigt sich die heißeste Zeit dieses Jahres also dem Ende zu – die Freibäder sind aber optimistisch, dass die Besucherzahlen weiterhin hoch bleiben. Der „Rekordsommer“ist fast überstanden – die sehr erfolgreiche Badesaison 2018 ist aber noch lange nicht vorbei.