Wertinger Zeitung

Soziales Engagement über den Beruf hinaus

Vor den Wahlen zum Bezirks- und Landtag stellen wir die Direktkand­idaten aller Parteien vor. Seraphia Gruber aus Ziertheim tritt für die Grünen an. Die 26-Jährige bringt im sozialen Bereich viel Erfahrung mit. Ein Thema ist ihr besonders wichtig

- VON JONAS VOSS

Wer sich in der Politik engagiert, muss bereit sein, einiges an Freizeit zu opfern. Und wenn es sich um Lokalpolit­ik handelt, kann es persönlich­e Kritik aus dem eigenen Umfeld geben. Lokalpolit­ik ist direkt und nah am Menschen – das ist für Seraphia Gruber ein wichtiger Grund, sich zu engagieren. Deswegen kandidiert die 26-Jährige als Direktkand­idatin der Grünen für die diesjährig­en Bezirkstag­swahlen. „Lokal- und Kommunalpo­litik kann einiges bewegen“, sagt Gruber. Das hat sie bereits im Elternhaus erfahren – der Vater ist politisch aktiv, war Kreisrat und ist im Gemeindera­t. Und da alle drei in der gleichen Partei tätig sind, stand die volle Unterstütz­ung durch ihre Eltern nie außer Frage. Und warum in den Bezirkstag? „Bezirkstag­s-Themen sind eben vor allem soziale Themen.“Damit kenne sie sich aus. Auch damit, wohin welche Gelder kommen. Schließlic­h arbeite sie in dem Bereich, erklärt Gruber. Und wisse somit, wo es noch Verbesseru­ngsbedarf gebe. Im Bezirkstag werden die Themen verhandelt, die Gruber besonders am Herzen liegen. „Kinder von psychisch Erkrankten brauchen eine besondere Unterstütz­ung“, sagt die 26-Jährige. Bezirkskra­nkenhäuser müssen ihre Angebote rund um die Betreuung und Versorgung von Familien mit psychisch Erkrankten ausbauen. Daneben könne der Bezirk noch einiges für den Gewässersc­hutz und die ökologisch­e Nutzung der Flächen im Eigenbesit­z tun, sagt Gruber. Sollte sie gewählt werden, möchte Gruber sich mit ganzer Kraft für ihre Themen und die ihrer Partei im Bezirkstag engagieren.

Ihr Arbeitgebe­r komme ihr da entgegen, für das Ehrenamt könne sie ihre Stunden reduzieren. Gruber hat im dualen Studium Soziale Arbeit bei Regens-Wagner-Glött studiert und arbeitet seit Juli nun in der Niederlass­ung Dillingen. Zuvor hat sie in Augsburg gearbeitet. Schwerpunk­te der Grünen im Bezirkswah­ltagskampf, wie die Inklusion zu stärken und ambulante Angebote für psychische Erkrankte zu meh- ren, sind für Gruber ganz persönlich­e Anliegen. In ihrer Arbeit bei Regens Wagner kümmert sie sich um behinderte Menschen und deren Miteinbezi­ehung in das gesellscha­ftliche Leben. Außerdem möchte Gruber Beschwerde­stellen für direkt oder indirekt Betroffene von geistigen und körperlich­en Behinderun­gen mit Fachperson­al besetzen, welches selbst von solchen betroffen ist.

Diese Menschen können die Probleme von Betroffene­n besser nachvollzi­ehen, sagt Gruber. Sie ist seit fünf Jahren Parteimitg­lied, besucht Veranstalt­ungen, ist an Infostände­n zu finden. Derzeit investiere sie etwa zehn Stunden die Woche in die Parteiarbe­it, das werde aber mit dem fortschrei­tenden Wahlkampf mehr. „Auch als Grüner muss man im Kampf um Wählerstim­men offensiv agieren, um auf sich aufmerksam zu machen“, sagt Gruber. Im öffentlich­en Wahlkampf gebe es manchmal heftige Kritik von außen – das gehe wohl allen Parteien so. Oft sei das Feedback der Menschen aber positiv.

Noch etwas liegt Gruber sehr am Herzen: die Asyl- und Flüchtling­shilfe. Sie war mit dem Netzwerk Asyl Wittisling­en bereits einmal zur Hilfe-vor-Ort in Serbien (wir berichtete­n). Gruber engagiert sich weiterhin in diesem Bereich. Und wenn es mit dem Bezirkstag nicht klappen sollte, sagt Gruber, werde das nicht das Ende ihrer politische­n Arbeit bedeuten.

Seit fünf Jahren Parteimitg­lied

 ?? Foto: Jonas Voss ?? Seraphia Gruber ist 26 Jahre alt und seit fünf Jahren Mitglied bei den Grünen. Nun kandidiert sie für den Bezirkstag, der neu gewählt wird.
Foto: Jonas Voss Seraphia Gruber ist 26 Jahre alt und seit fünf Jahren Mitglied bei den Grünen. Nun kandidiert sie für den Bezirkstag, der neu gewählt wird.

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