Wertinger Zeitung

Förderung für Lauingen höher aus als erwartet

Dass Lauingen einen hohen Zuschuss für Sanierunge­n bekommt, steht seit Juli fest. Jetzt wurde die Fördersumm­e stark erhöht und auch der Marktplatz kann umgestalte­t werden

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Lauingen „Das ist fast wie ein Sechser im Lotto“, freut sich Lauingens Dritter Bürgermeis­ter Albert Kaiser. „Sehr gute Nachrichte­n für die Stadt“, ergänzt sein Amtskolleg­e und Zweiter Bürgermeis­ter Dietmar Bulling. Grund ist die deutlich höhere Förderung aus dem Strukturun­d Härtefonds der Regierung von Schwaben für die Neugestalt­ung von Herzog-Georg-Straße und Donauufer. Angemeldet hatte Lauingen 400000 Euro an förderfähi­gen Mitteln für das Projekt „Obere Herzog-Georg-Straße“von der Kreuzung Riedhauser Straße bis zur Geiselinas­traße und weitere 200 000 Euro für das Vorhaben „Donauufer“zwischen Donaubrück­e und Eingang Luitpoldha­in. Mitte Juli wurden beide Projekte in das Förderprog­ramm aufgenomme­n.

Die beiden Bürgermeis­ter und Stadtbaume­isterin Birgitta Neurohr haben Ende Juli die Regierung von Schwaben besucht. Nun folgte der Paukenschl­ag: Lauingen erhielt von Christine Schweiger, Amtsleiter­in des Sachgebiet­es 34 – Städtebau, Regierung von Schwaben, die Zusage über eine Million Euro an förderfähi­gen Mitteln für die Umgestaltu­ng der kompletten Herzog-Georg-Straße. „Und zwar von der Stadtpfarr­kirche bis zum ehemaligen Gasthof Blumenstöc­kle, inklusive Marktplatz“, berichtet Bulling. „Das sind 600 000 Euro an förderfähi­gen Kosten mehr als ursprüngli­ch angemeldet.“

Von der förderfähi­gen Summe schießt die Regierung 80 Prozent zu. Das ist das Besondere an der Förderung, denn der übliche Fördersatz der Städtebauf­örderung liegt bei 60 Prozent.

Für Lauingen bedeutet das, dass die Stadt mindestens 200

000 Euro selbst aufbringen muss. „Die Gesamtinve­stitionen sind abhängig von den geplanten Maßnahmen und vom Umfang der umgesetzte­n Ideen“, berichtet Stadtbaume­isterin Neurohr. Auch beim Donauufer gibt es deutlich mehr Geld – die 200000 Euro an förderfähi­gen Kosten wurden auf 300 000 Euro aufgestock­t. Auch hier liegt der Zuteilungs­schlüssel zwischen Regierung und Kommune bei 80 zu 20.

„Die neuen Förderzusa­gen sind ein immenser Schub für die Innenstadt­entwicklun­g Lauingens“, sagt Bulling. Selbst wäre das für die Kommune nicht zu stemmen gewesen, erklärt Kaiser, „aber jetzt haben wir die einmalige Chance für eine ganz neue Infrastruk­tur, die das Gesicht der Stadt auf Jahrzehnte hinaus positiv verändern wird“. Bulling betont, dass bereits Lauingens verstorben­er Erster Bürgermeis­ter Wolfgang Schenk beide Projekte und die dazugehöri­gen Fördertöpf­e angeschobe­n habe.

Klappt die Mittelzuwe­isung termingere­cht, könnte nächstes Jahr die Auswahl geeigneter Planungsbü­ros ins Rollen kommen. „Wir werden das Vorhaben, das als strukturwi­rksames Projekt gilt, in enger Abstimmung mit der Regierung von Schwaben angehen und hoffen auf einen Baubeginn in nicht allzu ferner Zukunft“, so Bulling. Ein exakter Zeitplan sei derzeit nicht möglich und hänge vom Zeitpunkt der Mittelzute­ilung ab. Beiden Rathausche­fs ist es wichtig, die Bürgerinne­n und Bürger eng in das Gesamtkonz­ept miteinzubi­nden, beispielsw­eise über einen Ideenwettb­ewerb. Die Umgestaltu­ng der Herzog-Georg-Straße könnte in drei Abschnitte­n erfolgen: Obere Herzog-Georg-Straße, Marktplatz, Untere Herzog-Georg-Straße.

„Wir reißen die Straße nicht heraus“, sagt Bulling. Angedacht ist eine barrierefr­eie und seniorenge­rechte Zone mit breiteren Gehwegen, neuer Beleuchtun­g und viel Grün. Eine Einengung der Straße und Verkehrste­iler könnten den Durchgangs­verkehr reduzieren. Radfahrer sollen ihre eigene Spur erhalten. Bulling: „Eben eine Innenstadt mit Wohlfühlch­arakter, wo es sich gut wohnen und leben lässt.“

Auch für die Neugestalt­ung des Donauufers von der Donaubrück­e bis zum Luitpoldha­in ist eine Ausschreib­ung inklusive Bürgerbete­iligung vorgesehen. „Eine Promenade zum Flanieren mit Sitzgelege­nheiten, rollstuhl- und seniorenge­recht, mit Zugang zum Donauufer und freiem Blick auf den Fluss“kann sich Kaiser vorstellen. So soll die Donau erlebbar werden für Einheimisc­he und Gäste, und das neue Donauufer soll einen vollkommen neuen, naturnahen Zugang zur Stadt von Süden kommend schaffen. (pm)

 ?? Foto: Stadt Lauingen ?? Das ursprüngli­che Projekt „Obere Herzog Georg Straße“wird zum Vorhaben „Umgestaltu­ng Herzog Georg Straße“. Die Straße wird von der Stadtpfarr­kirche bis zum ehemaligen Gasthof Blumenstöc­kle samt Marktplatz, umgestalte­t.
Foto: Stadt Lauingen Das ursprüngli­che Projekt „Obere Herzog Georg Straße“wird zum Vorhaben „Umgestaltu­ng Herzog Georg Straße“. Die Straße wird von der Stadtpfarr­kirche bis zum ehemaligen Gasthof Blumenstöc­kle samt Marktplatz, umgestalte­t.

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