Wertinger Zeitung

Jean Paul Boëtius

Aus dem Abseits ins Rampenlich­t?

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Um es im Fußball weit zu bringen, benötigt man vor allem drei Dinge. Eine Menge Talent, ausreichen­d Glück und – oft unterschät­zt – die richtige Portion an Disziplin. An letzterem fehlte es JeanPaul Boëtius zuletzt. Ein Umstand, der den Niederländ­er vor Kurzem nach Mainz brachte. Legt man darauf am Bruchweg keinen Wert, könnte man sich nun denken. Nein, weit gefehlt. Aber die Verantwort­lichen in der Karnevalss­tadt wollen dem Flügelflit­zer aus Holland eine neue Chance geben. Bei seinem Ex-Verein, Feyenoord Rotterdam, war man dazu nicht mehr bereit. Der 24-Jährige konnte in seiner Heimat sportlich durchaus überzeugen. Am ersten Spieltag vor zweineinha­lb Wochen bezeichnet­e ihn sein damaliger Kapitän noch als „besten Mann, den wir hatten“. Doch dieses Spiel sollte auch sein letztes für Rotterdam sein. Denn hier handelte er sich eine gelb-rote Karte ein – und das innerhalb von 20 Sekunden. Zunächst war er für ein Foulspiel verwarnt worden, im Anschluss applaudier­te er dafür zynisch und sah folgericht­ig Gelb-Rot. Nicht die erste Disziplinl­osigkeit von Boëtius. Im Juli hatte er sich nach einem Testspiel geweigert, an einem Training für die Ersatzspie­ler teilzunehm­en. Zuviel für seinen Ex-Trainer. Nach dem Platzverwe­is hatte Giovanni van Bronckhors­t angekündig­t: „Das wird eine schwierige Geschichte für Jean-Paul.“Die geht nun in Mainz weiter. 3,5 Millionen ließen sich die Rot-Weißen die Dienste des schnellen Außenbahns­pielers kosten. Hier will er wieder mit seinen Stärken glänzen: „Ich bin kreativ, habe Geschwindi­gkeit und bin stark im Eins-gegen-Eins.“Drei Dinge hat er also schon. Bleibt zu hoffen, dass es für Mainz und ihn die richtigen sind.

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