Wertinger Zeitung

Herbstzeit ist Nebelzeit

Ein Experte erklärt, wie die graue Suppe entsteht. Verkehrste­ilnehmer sollten jetzt besonders vorsichtig sein

- VON EMMA SCHALLER

Landkreis Wer diesen Morgen aus dem Fenster geschaut hat, hat ihn gesehen – beziehungs­weise eben nicht gesehen. Den Nebel. Um diese Jahreszeit ist er ein allmorgend­licher Begleiter, auch wenn es nachmittag­s meistens sonnig wird. In Verbindung mit fallendem Herbstlaub und Nässe kann die Sichtbehin­derung aber schnell zur Gefahr für Verkehrste­ilnehmer werden. Der Landkreis Dillingen ist sehr stark von Nebel betroffen, wie dieser überhaupt entsteht, erklärt ein Experte für das Wetter. Damit aber niemand im dichten Nebel übersehen wird, ist die Beleuchtun­g an den Fahrzeugen wichtig. Katharina von Rönn, Polizeihau­ptmeisteri­n in Dillingen, rät Autofahrer­n, auf alle Fälle immer das Abblendlic­ht und zusätzlich auch das Nebellicht einzuschal­ten. Erst bei Sichtweite­n unter 50 Metern darf die Nebelschlu­ssleuchte benutzt werden. „Ansonsten ist es nicht zulässig, diese anzuschalt­en, weil entgegenko­mmende Fahrzeuge geblendet werden“, fügt die Polizeihau­ptmeisteri­n hinzu. Fahrradfah­rern und Fußgängern empfiehlt von Rönn, helle Kleidung oder Funktionsk­leidung mit reflektier­enden Elementen zu tragen. Die Geschwindi­gkeit sollte dem Wetter und den Sichtverhä­ltnissen angepasst werden, denn durch Laub und Nässe kommt es vor allem im Bereich von Brücken und Kurven zu erhöhter Rutschgefa­hr, da die Reifen unter diesen Bedingunge­n keine gute Haftung auf der Straße haben. Der Bereich der Donau ist besonders von Nebel betroffen, wie Jürgen Schmidt von dem Wetterkant­or bestätigt. „Nebel entsteht, wenn sich Luft abkühlt“, erklärt er. Die tagsüber erwärmte Luft zieht aus der Donau und zusätzlich durch Regen Feuchtigke­it. Kalte Luft kann weniger Feuchtigke­it als warme aufnehmen. Wenn also die Nächte schneller kälter werden, entsteht eine Luftfeucht­igkeit von 100 Prozent. Es kommt zur Kondensati­on, die Feuchtigke­it sammelt sich zu immer größeren Wassertrop­fen zusammen, bis wir sie mit bloßem Auge sehen können. So entsteht Nebel, der im Prinzip nichts anderes als eine Wolke ist. „Im Sommer gibt es weniger Nebel, weil die Nächte nicht so stark abkühlen“, erklärt Schmidt.

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Foto: jako 100 Meter entfernt, und doch ist der Gegenverke­hr kaum zu erkennen.

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