Der Gottmannshofener Hochbehälter geht ans Netz
Zuvor wird er noch ein letztes Mal gründlich durchgecheckt. In einer Nacht wird das Wasser abgestellt
Wertingen Gottmannshofen Im Mai 2016 wurde mit den Arbeiten an der neuen Wasserversorgung für die Wertinger Ortsteile Gottmannshofen, Reatshofen und Bliensbach begonnen, nun stehen sie kurz vor dem Abschluss. Bürgermeister Willy Lehmeier beschrieb die derzeitige Situation: „Für diese Ortsteile benötigen wir in Spitzenzeiten täglich knapp 550 Kubikmeter an Wasser, hinzu kommen noch eine Löschwasserund Mindestreserve, welche im neuen Hochbehälter vorgehalten werden können.“Im Vergleich dazu die Zahl für die beiden neuen, oberirdisch errichteten Edelstahlbehälter, die ein Gesamtvolumen von 900 Kubikmeter fassen.
Um die anstehenden letzten Arbeiten am Projekt zu koordinieren, trafen sich Vertreter des bauplanenden Ingenieurbüros mit Stadtbaumeister Anton Fink, Mitarbeiter Markus Felber sowie Wassermeister Norbert Brunner vor Ort.
Bevor nun die neuen Tanks in Betrieb genommen werden können, muss nicht nur die Technik geprüft werden, auch die Wasserqualität muss den Vorgaben des Gesundheitsamts in Sachen Trinkwasserverordnung entsprechen. „Zuerst werden die Mess- und Steuergeräte getestet, um zu kontrollieren, ob alles richtig verkabelt und angeschlossen ist“, sagt der Ingenieur Paul Thiel. In einem großen Schaltschrank gleich am Eingang des hohen Gebäudes laufen die Kabel und Stromleitungen zusammen. Anschließend werde man die neuen Behälter und alle Leitungen mit einem für Trinkwasseranlagen zugelassenem Mittel gründlich desinfizieren. „Nur einwandfreie Wasserproben werden vom Gesundheitsamt abgenommen“, versichert Wasserwart Brunner. Im Anschluss wird dann Frischwasser mit einer Geschwindigkeit von sieben Litern in der Sekunde in die beiden Hochbehälter einlaufen. „Das dürfte ungefähr 36 Stunden dauern“, sagt Thiel.
Dank der präzisen Arbeit eines Roboters, welcher die Schweißnähte an den Tanks setzte, sei auszuschließen, dass etwas undicht sein könne. Sollte es wider Erwarten dennoch irgendwo tropfen: „Das wäre wegen der oberirdischen Bauweise eine nachträgliche Schweißnaht kein Problem“, versichert der Ingenieur Jürgen Schneider und lobt den Hochbehälter als eine der modernsten Anlage, die heutzutage angeboten werde. Die Anforderungen an die Hygienesicherung der Behälter würden immer höher.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es noch, bevor die Bewohner der angeschlossenen Stadtteile Gottmannshofen, Reatshofen und Bliensbach von der modernen Wasserversorgung profitieren können, sagen Schneider, Thiel und Brunner unisono: „Für den Umschluss des alten Speichers zu den neuen Wasserbehältern müssen wir für circa fünf Stunden das Wasser für Bliensbach komplett abstellen, da dieser Stadtteil keinen Notverbund mit dem Versorgungsnetz der Kernstadt hat.“Voraussichtlich in der Nacht von Mittwoch, 12. September auf Donnerstag, 13. September, sollten die Menschen in Bliensbach daher mit ihrem Wasser haushalten oder entsprechend vorsorgen. (ulha)
Der Hochbehälter ist eine hochmoderne Anlage