Wertinger Zeitung

500 Menschen kämpfen „gegen die Elemente“

Zum zweiten Mal fand der sogenannte Skip&Crawl-Lauf in Villenbach statt. Auf bis zu zehn Kilometern und mehreren Hinderniss­en mussten die Läufer ihre Kondition beweisen. Wie aus Spaß Ernst werden kann

- VON LOUISA MÜLLER

Villenbach Zehn Kilometer liegen hinter den Läufern. Fast alle Hinderniss­e haben sie erfolgreic­h bewältigt. Jetzt folgen nur noch zwei Aufgaben: Sie müssen durch eine matschige Plane kriechen und danach ein Bad im Schaumbad nehmen. Dann nur noch wenige Meter und schon laufen sie durchs Ziel. Dass so viele Menschen das für einen spaßigen Samstagnac­hmittag halten, hätte Franz Hartl nicht gedacht. Er ist einer der Organisati­onen des Skip&Crawl-Laufs in Villenbach, der dieses Mal unter dem Motto „Fight Against The Elements“steht.

„Schon letztes Jahr waren wir überrascht, dass so viele da waren, etwa 300 Läufer“, erinnert sich Hartl. Zum diesjährig­en Hindernisl­auf in Villenbach meldeten sich jedoch über 500 Teilnehmer an. Die Idee hatten Hartl und seine Mitorganis­atoren, weil sie selbst oft von ähnlichen Läufen enttäuscht waren. „Das Problem bei anderen Wettkämpfe­n war zum Beispiel, dass man bei manchen Hinderniss­en keine Ahnung hatte, was man überhaupt zu tun hatte“, erklärt der Villenbach­er. Um dies zu vermeiden, gibt es bei jeder Aufgabe Streckenhe­lfer, die das Hindernis erklären und eingreifen, falls man es alleine nicht schafft. Außerdem gibt es einen festen Schlussläu­fer. So wird auch garantiert niemand vergessen oder zurückgela­ssen. Bevor die Läufer starten dürfen, gibt es ein fünfminüti­ges Aufwärmpro­gramm. Für die Organisati­on brauchten die Veranstalt­er laut Hartl über ein

Viel Zeit in den Entwurf des Parkour gesteckt

Jahr: „Die meiste Zeit haben wir gebraucht, um den Parkour zu entwerfen und die Hinderniss­e aufzubauen.“

Gerade diese genaue Organisati­on wird von den Teilnehmer­n gelobt. Die Gruppe der „Panzerknac­ker“, die aus Augsburger­n und Dillingern besteht, hat letztes Jahr beim kürzeren, fünf Kilometer langen Parkour mitgemacht. Wegen der guten Organisati­on haben sie sich entschiede­n, diesmal sogar die zehn Kilometer zu wagen, selbstvers­tändlich mit einem großen Geldsack im Gepäck. „Wir machen oft bei Laufevents mit, aber in Villenbach haben uns auch die Hinderniss­e überzeugt. Deshalb wollten wir es dieses Jahr erneut versuchen und uns etwas steigern“, erklärt Vincent Diebold die Entscheidu­ng. Für ihr kreatives Kostüm wurden die „Panzerknac­ker“nach dem Wettkampf mit einem Fünf-Liter-Bierfass belohnt.

Christoph Wagner aus dem naheliegen­den Rischgau hat seine Freunde Simon Stengelmai­r und Tobias Weldishofe­r aus Lauingen auf den Lauf aufmerksam gemacht. Die drei Jugendlich­en sind zum zweiten Mal auf dem Fünf-Kilometer-Parkour unterwegs. „Den fanden wir ziemlich einfach“, erklärt Wagner. Im nächsten Jahr wollen sie vielleicht sogar die längere Strecke laufen. ersten Mal versuchen die „Dreckfress­er“aus Lauingen ihr Glück. Eigentlich wollten sie nur aus Spaß mitmachen. „Mittlerwei­le ist es aber purer Ernst geworden“, sagt Justine Kunisch lachend mit Blick auf ihren Trainer Cello Teichmann und ihr 16-köpfiges Team.

Am Ende konnte sich der letztjähri­ge Sieger über zehn Kilometer erneut durchsetze­n, der 34-jährige Frank Röllich aus Landshut. Seine Frau Katharina Röllich belegte bei den Frauen über fünf Kilometer den dritten Platz. „Ich bin letztes Jahr über das Internet auf den Skip&Crawl aufmerksam geworden“, erinnert sich Röllich. Auch ihn überzeugt, wie viel Arbeit im Lauf steckt: „Man merkt, wie viel Mühe sich die Organisato­ren geben.“Außerdem gefällt ihm die faZum miliäre Atmosphäre und dass das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Franz Hartl ist sehr zufrieden mit dem diesjährig­en Wettbewerb: „Wenn es so weitergeht, können wir den Lauf hoffentlic­h noch viele Jahre weitermach­en.“

Weitere Bilder von dem Spaß Event in Villenbach finden Sie im Internet un ter www.wertinger zeitung.de/bilder

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