Jugendlichen eine Stimme geben
Auch die unter 18-Jährigen im Landkreis haben die Möglichkeit, demnächst zu wählen
Landkreis „Je höher die politische Bildung, desto stabiler ist eine Demokratie.“So beschrieb Landrat Leo Schrell im Rahmen einer Infoveranstaltung die Ziele der bevorstehenden U18-Wahl im Landkreis Dillingen. Junge Menschen sollten bereits früh dazu motiviert werden, politische Abläufe zu verfolgen und selbst aktiv zu werden. Neun Tage vor der Landtagswahl in Bayern, am Freitag, 5. Oktober, haben alle Jugendlichen unter 18 Jahren im Landkreis die Möglichkeit, in verschiedenen Wahllokalen ihre Stimme abzugeben. Möglich gemacht wird dies durch die Verantwortlichen des Kreisjungrings – in Kooperation mit dem Arbeitskreis Jugendarbeit des Kreisjugendamtes im Landkreis Dillingen.
Gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Kreisjungrings Dillingen, Boris Schenk, stellte Schrell das Prozedere dazu vor. Im Landkreis Dillingen haben alle unter 18-Jährigen am 5. Oktober von 10 Uhr bis 18 Uhr in den Jugendcafés in Dillingen, Gundelfingen und Lauingen sowie im Jugendhaus Wertingen und bei der evangelischen Jugend in Dillingen die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben.
Außerdem wird der Kreisjugendring ein mobiles Wahllokal einsetzen, um eine möglichst hohe Wahlbeteiligung zu erreichen. „Wir wollen wirklich zu den Jugendlichen vor Ort kommen, damit diese die Chance haben, am Projekt teilzunehmen“, erklärt Schenk.
Die Jugendwahlen gab es erstmals 1996 in Berlin. Seitdem haben immer mehr Kommunen die Idee aufgegriffen. Der Bayerische Jugendring führt schon seit Jahren die U18-Wahl vor Bundestags-, Landtagsund Bezirkswahlen durch. In Bayern sind 2018 bereits über 300 Wahllokale angemeldet. Dies stellt einen Teilnehmerrekord dar, nachdem es bei den Bundestagswahlen 2013 und 2017 jeweils nur knapp 190 Wahllokale waren. Im Optimalfall soll es laut dem bayerischen Jugendring bei der U18-Wahl um mehr als den reinen Wahlakt gehen. So ist das Projekt in die Vor- und Nachbereitung von Maßnahmen der politischen Bildung eingebunden.
Die Vertreter der Jugendarbeit zeigten sich auch im Bezug auf ihre Arbeit von den Jugendlichen begeistert. „Wir haben uns im Vorfeld mit ihnen unterhalten und gefragt, wo sie Verbesserungspotential sehen. Und die Jungen und Mädchen hatten wirklich gute und sinnvolle Ideen“, berichtet Maritha Terpoorten von der Jugendhilfe Seitz. Auch Josef Busch ist der Meinung, Jugendliche sollten sich politisch interessieren. „Ich finde es wichtig zu zeigen, dass Politik nicht langweilig ist und man selbst wirklich etwas verändern kann.“Der Weisinger wird am 5. Oktober zur Wahl gehen, und hat in seinem Freundeskreis Leute gefunden, die ebenfalls ihre Stimme abgeben werden. Leo Schrell richtete zum Abschluss noch eine Bitte an die Jugendarbeiter: „Versuchen Sie, politische Bildung in lebensnaher Form weiterzugeben.“
Auch der Landkreis will in der Zukunft noch mehr in Bildung investieren. „Damit versuchen wir, einen Beitrag zum Schutz unserer Demokratie beizutragen und mehr Interesse für Politik bei jungen Leuten zu schaffen.“Für interessierte Organisationen besteht noch die Möglichkeit, sich an der Aktion zu beteiligen. Die Anmeldung erfolgt über die Webseite des Bayerischen Jugendrings unter www.bjr.de/ wahlen. Dort werden am Wahlabend nach 18 Uhr auch die Ergebnisse veröffentlicht. (pm)