Ein ziemlich verschworener Haufen
TSV Unterthürheim gewinnt sein drittes Spiel in Folge und hat nun viel Luft zu den Abstiegsrängen. Warum das 4:1 gegen die SSV Höchstädt aber teuer bezahlt werden musste
Region Wertingen Vier Siege aus acht Spielen bedeuten zwölf Punkte in der Kreisliga Nord. Im Lager des TSV Unterthürheim ist man mit dieser Statistik durchaus zufrieden. Am vergangenen Wochenende gelang im Landkreis-Derby gegen die SSV Höchstädt ein deutlicher, und durchaus auch verdienter 4:1-Sieg. Vieles lief dabei rund, aber den Dreier mussten die Gastgeber teuer bezahlen. Knapp zehn Minuten vor dem Ende musste Spielführer Florian Miller verletzt ausgewechselt werden. Der Vater von TSV-Akteur Michael Neher – beide sind Physiotherapeuten – schaute sich das Knie des Kapitäns an und vermutete eine Horrordiagnose. „Es schaut nach einem Kreuzbandriss aus“, sagte Abteilungsleiter Stefan Mayershofer konsterniert nach dem Spiel. Nun gilt es in der kommenden Woche beim Spiel in Reimlingen, den eh schon knappen Kader richtig einzusetzen, Mayershofer hat eine Hoffnung: „Vielleicht wird unser Spielertrainer Christoph Wirth bis dahin wieder fit.“Auf jeden Fall kehrt Alex Lechner dann in den Kader zurück. Und die mannschaftliche Geschlossenheit ist seit eh und je eine Stärke des verschworenen Unterthürheimer Haufens.
der bitteren Niederlage in Höchstädt hat der TSV Wertingen gegen den FSV Reimlingen beim 3:1-Sieg wieder in die Erfolgsspur gefunden und hat dabei ein kurioses Spiel erlebt. Auf der einen Seite, so sagte Sportlicher Leiter Fritz Bühringer nach dem Spiel, hätte sein TSV auch locker sechs oder sieben Tore erzielen können. Auf der anderen Seite war im ersten Durchgang Torwart Sandro Scherl derjenige, der den Spitzenreiter noch im Spiel hielt. Gleich dreimal, so Bühringer, habe er überragend reagiert und einen höheren Rückstand vermieden. Dass Scherl überhaupt im Tor stand, war zunächst nicht geplant. Erst war Routinier Michael Potnar als Torwart auf dem Spielberichtsbogen notiert. Doch der musste am Sonntag noch auf einer Messe arbeiten, kam leicht verspätet zum Aufwärmen an, und fühlte sich etwas schlapp. Also bat er Trainer Christoph Kehrle, ihn auf die Bank zu „verbannen“. Ein klasse Zug des Stammtorwarts, der beweist, dass es nur mit als Einheit geht, wenn man die Ziele erreichen möchte.
Kaum war das Bezirksliga-Derby zwischen dem SC Altenmünster und dem TSV Meitingen beendet, stand SCA-Abteilungsleiter Oliver Osterhoff mit einer flüssigen Belohnung parat. Im Zwei-Liter-Weizenglas gab es für jeden seiner Jungs einen kräftigen Schluck „Goaß“. Diese „flüssige Siegesprämie“hatten sie sich nach einer starken kämpferischen Leistung auch verdient. Auch Trainer Goran Boric nippte ein wenig am überdimensionalen Gefäß. Noch mehr hätte ihm das Spezialgemisch wohl geschmeckt, wenn er in der Nachspielzeit seine Top-Torchance zum 2:0 verwandelt hätte: „Den muss ich natürlich machen, wusste der 37-Jährige bei seinem ersten Bezirksliga-Einsatz in dieser Saison, welche Möglichkeit er da ausgelassen hatte. Dennoch war Boric auch mit dem 1:0 zufrieden. Wohl wissend, dass es im Kampf um den Klassenerhalt drei Bonuspunkte gegeben hat.
Mit seinem früheren Teamkollegen Pavlos Mavros vom TSV Schwabmünchen und jetzigen Coach des TSV Meitingen konnte Altenmünsters Trainer allerdings nicht anstoßen. „Schade, aber er war in Eile“, bedauerte Boric die schnelle Verabschiedung. Bereits vor dem Anpfiff habe Mavros gegenüber seinem SCA-Kollegen angedeutet, dass er am Sonntagabend noch einen Folgetermin habe. Phasenweise war die Leistung der Mannschaft von Mavros freilich zum Davonlaufen. Routiniers wie Arthur Fichtner oder Mark Huckle setzten diesmal kaum Akzente.
Getreu dem Motto „Es kann nur noch besser werden“, geht es nun am Sonntag ins spannende Duell mit dem Liga-Krösus FC Ehekirchen. Angst davor hat TSV-AbteilungsleiNach ter Torsten Vrazic wohl kaum. „In dieser Liga kann heuer jeder jeden schlagen“, sagte er bereits vor dem Anpfiff in Altenmünster. Und wer weiß, vielleicht muss diese Erfahrung nun ausgerechnet auch der bisher noch ungeschlagene Spitzenreiter in den Lechauen machen. Der erste Dreier des A-Klassisten VfL Zusamaltheim ließ lange auf sich warten. Nun, am achten Spieltag ist mit dem 3:0-Heimsieg über den SC Tapfheim der Bann endlich gebrochen. „Wir haben die Spiele zuvor auch nicht schlecht gespielt“, bemerkt Vorsitzender Erich Mengele, „es hat meist nur an Kleinigkeiten gelegen.“Eines der Merkmale sind die kargen sieben Treffer in genau soviel Partien. „Natürlich kommt man da schon ins Grübeln, wenn der Erfolg sich nicht einstellen mag“, gibt Wieland zu. Gott sei Dank hat Martin Wagner seinen Urlaub beendet und ist schnell ins Team zurückgekehrt. Mit zwei Treffern gegen Tapfheim ließ er gleich wieder seine alte Torjägerqualitäten aufblitzen. Und das ist gut so, denn am kommenden Spieltag muss der VfL zum Spitzenreiter der A-Klasse West III SSV Steinheim. Gestärkt durch das moralische Hoch wagt sich Vorsitzender Wieland zu einer optimistischen Prognose: „Der Letzte beim Ersten, eigentlich eine klare Angelegenheit. Aber ich traue uns durchaus zu, auch hier zu bestehen.“(her/ dolld/dirg)