Eine Lederhose nur für Bierzelt-besuche
Warum Schiedsrichter Patrick Beutmiller aus Lauterbach lieber in bunten Trikots pfeift oder winkt
Lauterbach Sein Terminkalender mit sportlichen Aktivitäten an Wochenenden ist meistens rappelvoll. Als aktiver Spieler bei den Tischtennis-freuden Unteres Zusamtal in Buttenwiesen und als Trainer der Fußball-a-jugend des FC Pfaffenhofen-untere Zusam verbringt er viel Zeit in der Halle oder auf der grünen Wiese. Doch Patrick Beutmiller hat ein weiteres Hobby, das sehr zeitintensiv ist. Er leitet als Fußball-schiedsrichter Spiele bis zur Kreisliga und steht bei Landesliga-begegnungen als Assistent bisweilen an der Seitenlinie. Am gestrigen Freitagabend leitete der 28-Jährige eine Partie der B-jugend der JFG Riedberg in Kicklingen, am morgigen Sonntag ist er Referee beim Kreisklassenspiel FC Weisingen – Grün-weiß Baiershofen. Der gelernte Versicherungskaufmann und Kundenberater bei einer Allianz-agentur in Buttenwiesen wohnt privat in Lauterbach und trägt beim Pfeifen lieber farbige Shirts als klassisches Schwarz. Was Patrick Beutmiller am liebsten anzieht und wie er es mit Wahlen hält, das verrät er im heutigen Interview bei der Wz-elferkette.
● Schieds- oder Linienrichter? Schwierige Frage. Beides hat Vorzüge. Als Schiedsrichter stehst du natürlich mehr im Mittelpunkt. Du kommst entweder gut weg oder es hagelt Kritik. Als Linienrichter gehörst du zu einem Team, das insgesamt eine gute Leistung liefern möchte. Aber auch mit der Fahne in der Hand unterlaufen einem manchmal Fehler. Pfeifen macht insgesamt gesehen etwas mehr Spaß als winken.
● FCA oder FCB?
Weder noch. Seit ich denken kann, bin ich Fan von 1860 München. Leider spielt mein Lieblingsklub derzeit mit dem FCA und dem FC Bayern nicht auf Augenhöhe. Es wäre schön, wenn dies irgendwann wieder der Fall wäre.
● Ordnungsfanatiker oder Chaot? Am Arbeitsplatz ist es notwendig, eine gewisse Ordnung zu haben. Wenn man wie ich sehr viel mit Kunden zu tun hat, kann man sich kein Durcheinander leisten. Zu Hause lasse ich, das muss ich zugeben, zwischendurch schon mal was liegen. Aber alles im überschaubaren Rahmen.
● Fleisch oder Fisch?
Eher Fleisch. Da darf es ein gutes Rindersteak sein, aber auch Fleischküchle oder Schnitzel. Im Schnitt einmal pro Woche esse ich aber auch Fisch in verschiedenen Variationen. So richtig bewusst vegetarisch esse ich nur an hohen Festtagen wie Karfreitag oder Aschermittwoch. ●
Farbige Shirts beim Pfeifen trage ich lieber. Ob rot, blau, grün oder gelb – ich habe da eine große Auswahl. Natürlich habe ich auch immer ein klassisches schwarzes Trikot dabei. Doch gerade im Herbst geht diese Farbe etwas unter. ●
Ganz klar Jeans. Diese trage ich vor allem in der Arbeit, manchmal aber in der Freizeit. Hier fühle ich mich allerdings in Sporthosen am wohlsten. Eine Lederhose ziehe ich an, wenn es in Bierzelte wie zum Beispiel auf den Plärrer oder zur Wiesn geht.
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Ich
bin ganz klar dagegen. Wenn sich Entscheidungen im Stadion in die Länge ziehen, ist dies vor allem für den Fan nicht gut. Er weiß oft zwei Minuten lang nicht, was eigentlich los ist. Schon mancher Videobeweis hat nach einem erzielten Tor den Anhängern einer Mannschaft die Freude genommen. Das muss nicht sein.
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Ich werde auf jeden Fall am 14. Oktober zur Landtagswahl gehen. Ich habe, seitdem ich wahlberechtigt bin, noch keine einzige Wahl ausgelassen. Das wird so bleiben. Ich finde, jeder sollte von seinem Wahlrecht Gebrauch machen. Wen ich übernächsten Sonntag wählen werde, steht auch schon fest. Doch das verrate ich nicht (lacht).
● Kino oder Heimatbühne?
Eine Vorstellung bei einer Heimatbühne habe ich mir bisher noch nie angesehen. Das kommt vielleicht ab einem bestimmten Alter. Ins Kino gehe ich vielleicht vier- bis fünfmal im Jahr. Aber dann muss es auch wieder gut sein.
● Festbier oder Weizen?
Ein Festbier ist mir meistens zu stark – also Weizen. Vor allem nach einem Spiel darf man sich ein solches, so meine ich, auch gerne mal genehmigen.
● B-klasse oder Kreisliga?
Man muss in jeder Liga sehr konzentriert als Schiedsrichter auf dem Platz stehen. Man sollte vor allem Spiele in der B-klasse nicht unterschätzen. Hier bist du ganz auf dich alleine gestellt, während es in der Kreisliga zwei Assistenten an den Außenlinien gibt, die vor allem bei Abseitsentscheidungen helfen. Tendenziell pfeife ich natürlich lieber in der Kreisliga als im Fußball-unterhaus. (her)