Wertinger Zeitung

Er will gesellscha­ftliche Gräben überwinden

Franz Förg kandidiert bei den Bezirkstag­swahlen für die Bayernpart­ei

- VON GÜNTER STAUCH

Bonstetten Themen und Fragen nähert sich Franz Förg als pflichtbew­usster Berufskraf­tfahrer gern auf wortwörtli­ch nüchterne Weise. Gefragt nach seinen ersten Handlungen wegen des – eher unwahrsche­inlichen – Einzugs in den Bezirkstag, gibt der Freizeitpo­litiker zu verstehen: „Ich würde mir zunächst mal die neuen Kollegen ansehen, mit denen ich ja auskommen muss.“Allein könne man ohnehin nichts erreichen.

Letzteres kann der gebürtige Streitheim­er durchaus mal genießen in seinem idyllische­n Garten unterm Stauffersb­erg der schmucken Holzwinkel­gemeinde Bonstetten.

Den unkonventi­onellen Sechziger mit dem hellwachen Blick jetzt für einen einsamen Eigenbrötl­er zu halten, wäre freilich danebengeg­riffen. Schließlic­h gibt es da mit Lebenspart­nerin Ottilie Lippert einen wichtigen Lebensanke­rpunkt.

Ihrem Einsatz kann es wohl auch zu verdanken sein, dass der Franz sie auf einer Südtirol-ausfahrt der Bayernpart­ei begleitete und dieser vor zwölf Monaten der vor mehr als 70 Jahren gegründete­n Organisati­on beitrat. Sie wird in der Politikwis­senschaft als „regionalis­tisch-separatist­ische Partei mit wertkonser­vativem Programm“beschriebe­n.

Eine bekannte Stiftung hält ihr sogar vor, damals das Grundgeset­z abgelehnt sowie die Aufnahme von Flüchtling­en und Heimatvert­riebenen in Bayern abgelehnt zu haben. Lange her, und mit der sich heute modern wie moderat präsentier­enden Partei und ihrem schwäbisch­en Neumitglie­d kaum in Einklang zu bringen. Der eher gutmütige, sehr sozial denkende Zuzügler: „Wir brauchen Zuwanderer, aber mit Maß und Sinn“, verdeutlic­ht Förg seine differenzi­erte Position. Besonders die vor Krieg geflohenen Familien möchte der Heimatlieb­ende unterstütz­en. Aber: „Wenn dort wieder Frieden vorherrsch­t, muss es auch in die umgekehrte Richtung gehen können.“

Strammen Kurs Richtung Mitmenschl­ichkeit fährt der gelegentli­che Baggerbedi­ener etwa bei der Betreuung von Alten und Hilfsbedür­ftigen: „Die Pflegekräf­te müssen mehr verdienen können und aufgestock­t werden.“

Schließlic­h werde jeder mal alt. Woher die Mittel für den Mehraufwan­d kommen sollen, beantworte­t er: „Jetzt nicht immer sofort nach ´den Reichen‘ rufen und den Gegnern alles wegnehmen.“Gerecht müsse das gemacht werden, aber nicht so wie bei der bisherigen Sozialfürs­orge.

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Foto: Stauch Franz Förg von der Bayernpart­ei kandidiert für den Bezirkstag.

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