Klare Verhältnisse
Bei einigen Spielen in der Region gab es keine Zweifel, wer die Punkte einfahren wird. TSV Wertingen freut sich auf die anstehenden Duelle gegen seine Verfolger
Region Wertingen Auf so ein Spiel hatten die Anhänger des Bezirksligisten TSV Meitingen längere Zeit gewartet. Nach zuletzt drei Pleiten in Folge gab es mit dem 4:1-Heimsieg gegen die zweite Mannschaft des TSV Rain endlich mal ein Ergebnis, das die klaren Verhältnisse auf dem Platz widerspiegelte. Entsprechend erleichtert war auch Abteilungsleiter Torsten Vrazic, der sich vor allen Dingen über die geschlossene Mannschaftsleistung freute.
Für klare Verhältnisse sorgte in einem anderen Bezirksligaspiel der
VfL Ecknach, der bei der SSV Glött mit 7:1 triumphierte. Aus Sicht der Gastgeber freilich eine üble Bilanz, die sämtliche Schwächen der Mannschaft aufdeckte. „Das ist Wahnsinn, wir hauen uns die beiden ersten Gegentore wieder selbst ins Netz und machen dann vorne die zwei Hundertprozentigen nicht rein“, so Trainer Stefan Schneider. Klar ist aber auch, dass der Coach nicht zur Disposition steht. Der 30-jährige Amtsinhaber hat trotz der andauernden Misere die volle Rückendeckung seitens des Vereins. Vielmehr ist es die Mannschaft, die sich selbst in diese Lage gebracht hat. Das Team zahlt nun die Zeche für eine Vorbereitung, die diesen Namen nicht verdient hatte. Lange Fehlzeiten wegen Urlaub, verschobenen Prioritäten – so lautet der Vorwurf. Zumal im Vorfeld klar war, dass es aufgrund des kleinen Kaders und des Abgangs erfahrener Akteuren schwer werden würde. Arg gebeutelt steht der TSV Unterthürheim nach der englischen Woche in der Kreisliga Nord da. Viele Verletzungen zwingen Spielertrainer
Christoph Wirth, der selbst am Sonntag bei der 0:3-Niederlage bei der
SpVgg Altisheim-Leitheim nicht mitwirken konnte, die Mannschaft immer wieder umzubauen. Weil auch bei den Altisheimern einige Spieler ausgefallen waren, wurde das Spiel der Reserven einvernehmlich in den November verlegt. Lamentieren möchte TSV-Abteilungsleiter Stefan Mayershofer aufgrund der wirklich zahlreichen und schwerwiegenden Ausfälle aber nicht mehr. „Das bringt uns ja auch nichts. Wir können deswegen den Spielbetrieb ja nicht einstellen. Wir machen weiter und vertrauen auf die Spieler“, sagt er. Und trotz der Niederlage hat er „gute Ansätze“gesehen, die Gastgeber hatten schlichtweg ein wenig mehr Glück auf ihrer Seite und zeigten sich kaltschnäuziger.
Wie attraktiv auch ein 0:0 sein kann, haben die wenigen Zuschauer in Möttingen erleben können. Wertingens Trainer Christoph Kehrle war nach dem Spiel angetan von der Leistung seiner Mannschaft. „Wir haben ein gutes Spiel gezeigt. Und mit einem Punkt hier in Möttingen bin ich sehr zufrieden“, meinte er. Vor allem im ersten Abschnitt hatte seine Truppe das Spiel im Griff, einzig der Treffer blieb halt aus. „Da haben wir vielleicht die letzte Konsequenz vermissen lassen“, so Kehrle. Doch wichtige Attribute, die der Trainer seiner Mannschaft immer wieder mitgibt, die teilweise aber gegen vermeintliche schlechtere Gegner fehlen, sah er beim Auftritt in Möttingen: „Kampfbereitschaft, Einstellung, Moral – das hat gepasst“, sagt der Coach. Den erwarten mit seiner Truppe in den kommenden beiden Wochen zwei weitere Hochkaräter als Gegner. Zunächst kommt der Tabellendritte
TSV Hainsfarth, der sich durch einen souveränen Sieg gegen den SV Wörnitzstein-Berg an genau diesem vorbeigeschoben hat, auf den Judenberg. Dann muss der TSV zum Tabellenzweiten FC Mertingen. „Das ist gut so. Wir wollen uns mit den Besten messen. Und gegen gute Teams sind wir auch besser“, zeigt sich Kehrle angriffslustig hinsichtlich der kommenden Aufgaben.
Nach dem Saisonfehlstart läuft es beim SV Ehingen/Ortlfingen in der Kreisklasse Augsburg Nordwest wie geschmiert. Jüngst holte die Elf beim Tabellenführer TSV Täfertin-
gen (3:5) alle drei Zähler ab. „Ich glaube, wir haben zum richtigen Zeitpunkt reagiert“, sagt Vorsitzender Rainer Engelhart und meint damit den Trainerwechsel. Für den glücklosen Hermann Duschl wurden Urgestein Holger Bosch zum Trainer und Florian Pfitzner zum Sportlichen Leiter befördert. Der 34-jährige Bosch, der vergangene Woche Vaterfreuden entgegensah, hat der Mannschaft neues Selbstvertrauen eingeimpft. Nur an einem Punkt hadert er noch selbst. Nach elf Spieltagen warten die Ehinger weiter auf den ersten Heimsieg. Die drei Zähler vom Heimauftakt gegen Herbertshofen (2:2) wurden am „grünen Tisch“zugesprochen. Über die ungewöhnliche Heimschwäche ist auch der SV-Vorsitzende ratlos: „Wenn wir wüssten, woran es liegt, würden wir es abstellen.“Engelhart glaubt fest daran, dass der Heimfluch kommenden Sonntag endet: „Die Moral ist bestens und wenn wir so Auftreten wie zuletzt, dann können wir uns gegen Diedorf durchsetzen.“
Ob die Ehinger dann für ähnlich klare Verhältnisse sorgen können wie zum Beispiel in der Bundesliga RB Leipzig beim 6:0 gegen den 1. FC Nürnberg, bleibt abzuwarten. Irgendwo auf den Plätzen der Region wird es sicherlich wieder Anhänger geben, die so zufrieden sein werden wie zuletzt die des TSV Meitingen...
(her/dolld/dirg)