Besondere Werbung für ein schwieriges Thema
Um auf seine Arbeit aufmerksam zu machen, hat sich der Hospizdienst des Landkreises etwas einfallen lassen. Laufend werden Ehrenamtliche gesucht
Dillingen Der Welthospiztag ist am kommenden Samstag, 13. Oktober. Unter dem zentralen Motto „Weil du wichtig bist“wird der Dillinger Hospizdienst mit einem Stand in der Königsstraße vertreten sein und über die hospizliche, palliative Versorgung aufklären. Denn immer wieder zeigt sich, dass Betroffene und deren Angehörige nicht ausreichend über Hospiz- und Palliativangebote Bescheid wissen. „Der Welthospiztag ist hier eine gute Möglichkeit, um diese wichtige Aufklärungsarbeit zu leisten und den Ängsten vieler Menschen am Lebensende zu begegnen, wie etwa der Angst vor Schmerzen oder dem Alleinsein“, erklärt Anja Hergöth, Koordinatorin beim Hospizdienst.
Seit den Anfängen der Hospizarbeit in den 1980er Jahren haben sich die Voraussetzungen für eine würdevolle hospizliche Begleitung und gute palliative Versorgung laut Pressemitteilung stark verbessert. Durch die Regelungen des vor drei Jahren in Kraft getretenen Hospizund Palliativgesetzes wird die Arbeit ambulanter Hospizdienste einerseits erleichtert. So werden neben den Personal- jetzt auch die Sachkosten gefördert. Andererseits sind Pflegeheime nun verpflichtet, mit Hospiz- und Palliativnetzwerken zusammenzuarbeiten, wodurch sich die Aufgabenfelder der ambu- Hospizdienste stark erweitert haben.
„Das freut uns natürlich, stellt uns aber auch vor neue Herausforderungen“, berichtet Birgit Hofmeister, die die Leitung im Hospizdienst innehat und für die Ausbildung der Ehrenamtlichen verantwortlich ist. Um Menschen – ob zu Hause, im Krankenhaus oder in der Pflegeeinrichtung – gut begleiten zu können, braucht der Dienst Engagierte, die sich ehrenamtlich in die Hospizbegleitung einbringen wollen. Dafür hat sich der Dienst eine ganz besondere Werbekampagne einfallen lassen: Es wurden ansprechend bunte Werbe- (Bier)deckel mit provokanten Sprüchen gedruckt, die in der Öffentlichkeit verteilt werden, um die Arbeit ins Gespräch zu bringen und Bürger zu motivieren, mitzuarbeilanten ten. Der nächste Vorbereitungskurs findet ab Januar 2019 statt. Hierzu wird es am Dienstag, 23. Oktober, um 18 Uhr und am Montag, 29. Oktober, um 19 Uhr jeweils einen unverbindlichen Infoabend geben.
Den Kurs bereits hinter sich gebracht haben die Menschen auf dem Foto: Acht Frauen und ein Mann in Dillingen wurden kürzlich im Sonntagsgottesdienst in das Ehrenamt im Hospizdienst entsandt. Sie befassten sich in einem umfangreichen Kurs mit den Themen Kommunikation, Bedürfnisse von Sterbenden, Begleitung von Angehörigen, Helferrolle, Spiritualität, Demenz. Sie bereiteten sich mit Vorträgen, Gruppenarbeiten und Selbsterfahrungsübungen vor, um Menschen auf dem letzten Lebensweg beizustehen. In der Predigt betonten Stadtpfarrer Wolfgang Schneck und Birgit Hofmeister, Koordinatorin des Hospizdienstes des Caritasverbands Dillingen, dass die Teilnehmer im Kurs „Handwerkszeug“für ihre wertvolle und wichtige Aufgabe mitbekommen hätten. Das eigentliche Lernen beginne aber erst jetzt in den einzelnen Begleitungen. Hospizarbeit sei Nächstenliebe und Chance, sich mit der eigenen Endlichkeit auseinanderzusetzen.
Dies sei wiederum Voraussetzung, um Menschen in der letzten Lebensphase beistehen zu können. Hospizbegleiter unterstützen Kranke und deren Angehörige oder Freunde, indem sie zuhören, trösten und mit aushalten. Sie seien ein Segen für die Betroffenen, betonte Schneck, der die Hospizbegleiter am Ende des Gottesdienstes segnete und ihnen die Aussendungskerze überreichte. Caritasvorsitzender Stephan Wolk gratulierte ebenfalls und übergab den Hospizbegleitern ihre Zertifikate. Interessierte können sich jetzt schon für den nächsten Kurs anmelden, der im Januar 2019 beginnt.