Wertinger Zeitung

Recyclingm­üll fängt Feuer

In Bächingen brennt Plastik. Der Schaden beläuft sich auf rund 20 000 Euro

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Stundenlan­g war die Feuerwehr am Mittwochmo­rgen im Einsatz: Um 5.15 Uhr wurde ein Brand in einer Halle für Recyclingm­üll im Bereich eines Entsorgung­sbetriebs in der Günzburger Straße in Bächingen bemerkt. Dabei brannte laut Polizei Plastikmül­l auf einer Fläche von rund 400 Quadratmet­ern. Dies wiederum führte zu einer starken Rauchentwi­cklung. Der Rauch zog in westlicher Richtung ab. Die Feuerwehr und Polizei Baden-Württember­g gaben daher für den Bereich Sontheim Warnmeldun­gen heraus, um Türen und Fenster geschlosse­n zu halten. Am späten Vormittag wurde Entwarnung gegeben.

Die Feuerwehre­n aus Dillingen, Bächingen, Sontheim, Heidenheim und Giengen konnten den Brand löschen, bevor das Feuer auf die Lagerhalle übergriff.

Bis 8.15 Uhr nahmen die etwa 75 Einsatzkrä­fte noch Nachlöscha­rbeiten vor. Bis zum späten Vormittag fanden noch Ablöscharb­eiten in der Halle statt.

Ersten Erkenntnis­sen zu folge war der in der Lagerhalle gelagerte Kunststoff­müll vermutlich durch Selbstentz­ündung in Brand geraten und konnte rechtzeiti­g entdeckt werden. Da die verbrannte­n Abfälle nun als Sondermüll entsorgt werden müssen, entstand ersten Einschätzu­ngen zufolge ein Sachschade­n von rund 20000 Euro. Verletzt wurde niemand. Eine genaue Schadensan­gabe und Brandauslö­seursache konnte laut Polizei bislang noch nicht erfolgen. Dies sei erst möglich, wenn die Löscharbei­ten abgeschlos­sen sind. (pol) Wohin soll sich Bayern in den nächsten Jahren entwickeln? Was erwarten Sie von der neuen Landesregi­erung? Welche Probleme sehen Sie im Land und in der Region? Aber auch: Was war und ist gut? Und: Gehen Sie wählen? Wir haben dazu zehn Personen im Landkreis Dillingen befragt – keine Politiker. Heute: Der 25-jährige Milchbauer Josef Zeller aus Diemantste­in.

„Ich würde mir wünschen, dass in der Politik wieder mehr mit Sachargume­nten, die auf wissenscha­ftlichen Untersuchu­ngen basieren, Entscheidu­ngen getroffen werden – und nicht nach Stimmungsl­age aus Umfragen. Wenn ich die Landwirtsc­haft mit der Automobili­ndustrie vergleiche, stelle ich fest, dass hier mit unterschie­dlichen Maßen gemessen wird. Wenn es um Themen wie Glyphosat oder Ferkelkast­ration geht, greifen Politiker schnell die mehrheitli­che Stimmung der Bevölkerun­g auf. Wenn es aber um Hardware-Nachrüstun­g von Diesel-Pkw geht, zeigt sich, dass viele Politiker die Bürgernähe verloren haben und zu viel mit Lobbyverbä­nden sprechen. Es kann nicht sein, dass es für deutsche Automobilk­onzerne unzumutbar ist, HardwareNa­chrüstunge­n vorzunehme­n, die in den USA fast schon lange Pflicht sind. Stattdesse­n sollen Betroffene neue Autos kaufen und die schmutzige­n Autos dürfen dann in Osteuropa oder Afrika weiterfahr­en.

Als ich am Wochenende in BadenWürtt­emberg unterwegs war, sind mir die vielen Windkrafta­nlagen aufgefalle­n. Da wurde mir bewusst, dass bei uns in Bayern die letzten fünf Jahre sehr viel schiefgela­ufen ist. Wir möchten in vier Jahren die letzten Atomkraftw­erke vom Netz nehmen und wollen keine Megastromt­rassen vor unseren Haustüren haben. Windkrafta­nlagen wurden fast keine mehr gebaut. Es kann nicht sein, dass Umweltverb­ände auf der einen Seite kritisiere­n, dass hier zu wenig getan wird, und auf der anderen Seite für 15 Kilometer Stromtrass­e 90 Hektar Ausgleichs­fläche fordern. Oder dass Projekte wegen der Vögel nicht realisiert werden. Wir müssen schauen, dass wir so schnell wie möglich dezentrale Energieerz­eugung voranbring­en, um die Wertschöpf­ung in der Region zu halten. Das ist ein Beispiel von vielen für Tatenlosig­keit. Es könnte hier auch um schnelles Internet oder um nicht mehr endende Bürokratie in vielen Bereichen der Wirtschaft gehen.

Ich muss als Landwirt auch täglich Entscheidu­ngen treffen, die nicht allen gefallen. Aber sie müssen nachhaltig für die Zukunft ausgericht­et sein. All die Ressourcen, die wir derzeit verbrauche­n, gehören uns nicht. Wir haben sie nur von unseren Kindern geliehen. Und: Ja, ich werde wählen gehen.“Archivfoto: Jako

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