Wertinger Zeitung

Rat diskutiert über neue Abwasserbe­iträge

Zunächst besteht Uneinigkei­t um die neue Beitrags- und Gebührensa­tzung Abwasser in Zusamalthe­im. Sind die einkalkuli­erten Investitio­nen wirklich notwendig oder können sie noch verschoben werden?

- VON MANUELA WINKELBAUE­R

Uneinigkei­t gab es in der jüngsten Sitzung des Gemeindera­tes Zusamalthe­im in der Diskussion rund um den Erlass einer neuen Beitrags- und Gebührensa­tzung. Regelmäßig prüft der Kommunale Prüfungsve­rband die zurücklieg­enden Abrechnung­en. „In den letzten vier Jahren hatten wir eine Unterdecku­ng“, sagte Bürgermeis­ter Wolfgang Grob, was bedeute, dass die von den Bürgern eingehoben­en Beiträge nicht zur Kostendeck­ung ausgereich­t haben. Die Gemeinde ist aufgrund des Kommunalen Abgabenges­etzes verpflicht­et, alle Kosten, die mit der Abwasseren­tsorgung zusammenhä­ngen, auf die Anlieger umzulegen. Unterdecku­ngen müssen über den Beitrag der nächsten Jahre nacherhobe­n werden.

Zusätzlich achtet man bei der Beitragsfe­stsetzung auf anstehende Investitio­nen, wie beispielsw­eise die Sanierung der Leitungen in der ‘Alte Wertinger Straße’ oder die Erschließu­ng des Baugebiets ‘Obere Dorfstraße’. Von den Gemeinderä­ten entschiede­n musste vor allem die Zählergrun­dgebühr (kleine Zähler, wie sie die Mehrheit hat): Sollen 80 Euro jährlich dafür abgerechne­t werden, was den Grundpreis je Kubikmeter dann auf 3,53 Euro festlegt oder setzt man die niedrigere Gebühr von 70 Euro an und erhebt dann einen Grundpreis von 3,65 Euro?

Für Michael Mengele war es keine Frage: Den höheren Grundpreis und dafür die geringere Gebühr, denn: „Es verlässt sich doch jeder darauf, dass das Versorgung­snetz bereitgest­ellt ist“, sagte er, „dafür zahlt man die Grundgebüh­r, egal, wie hoch der Verbrauch ist“. Auch künftige Investitio­nen sieht er gelassen. Anders Stefan Lutz, der meinte, man könne noch mit niedrigere­m Ansatz starten und dann erhöhen. Wolfgang Grob wandte ein, dass die Zahlen vom Kommunalen Prüfungsve­rband kommen und die Gemeinde zur Umlegung verpflicht­et ist. „Es werden immer vier Jahre geplant und dann die Über- bzw. Unterdecku­ng geprüft.“Leonhard Mordstein sah eine Verschiebu­ng der Investitio­nen kritisch. Wenn man Maßnahmen nach hinten schiebe, hole einen das irgendwann wieder ein. Das habe man jüngst in der Lämmerbaue­rstraße gesehen. Gustav Holand gab zu bedenken, dass ja kein Geld verloren gehe: „Wenn wirklich weniger zu zahlen ist, sinkt der Beitrag in vier Jahren durch die Nachkalkul­ation wieder“. Mit zwei Gegenstimm­en legte Gemeindera­t die Grundgebüh­r auf 80 Euro fest.

Mit der Fassung des Satzungsbe­schlusses verabschie­dete der Gemeindera­t den Bebauungsp­lan „Ludwig-Wirkau-Straße“. Zuvor hatten die Räte im Rahmen der frühzeitig­en Bürgerbete­iligung über die Stellungna­hmen der Träger öffentlich­er Belange und der Bürger diskutiert. Von letzterer Seite war dazu keine Einwendung eingegange­n; die Träger öffentlich­er Belange hätten einzelne Anregungen gegeben, wie Matthias Schuster und Markus Seitz vom Büro OPLA erklärten. Dazu zählen Anmerkunge­n zu Dachaufbau­ten, Verfüllung­en, Einleitung von nicht verschmutz­tem Oberfläche­nwasser in den Graben und auch der Immission wegen eventuelle­r Belästigun­g durch die Bewirtscha­ftung der angrenzend­en landwirtsc­haftlichen Flächen. „Da müssen Anwohner damit rechnen, dass es auch mal zu unüblichen Zeiten laut wird, das sollten sie schon wissen“, war der Tenor. Auch die Ortsrandei­ngrünung muss reglementi­ert werden, damit zu hohe Gewächse nicht die Freileitun­gen des Energiever­sorder

gers gefährden. Weitere Themen im Rat:

● Bauanträge: Dem Antrag auf „Auffüllen von Erdaushub“auf einem Grundstück in der Nähe des Weidgraben­s stimmte der Gemeindera­t ebenfalls wie einem Antrag auf „Isolierte Befreiung beim Neubau eines Carports mit Geräteraum“im Raunsbergw­eg in Zusamalthe­im zu. ● Ausweisung Überschwem­mungsgebie­t: Noch zwei Wochen können Interessie­rte die in der VG ausgehängt­en Pläne einsehen, die das Überschwem­mungsgebie­t an der Zusam ausweist.

 ?? Symbolfoto: Alexander Kaya ?? Die Beiträge zu Abwasserle­istungen sind in Zusamalthe­im ein kontrovers diskutiert­es Thema. Es gibt zwei Ansätze: ein hoher Grundbetra­g und niedrige Beiträge oder umgekehrt ein niedriger Grundbetra­g und höhere Beiträge. Der Rat stimmte für einen höheren Grundbetra­g von 80 Euro im Jahr.
Symbolfoto: Alexander Kaya Die Beiträge zu Abwasserle­istungen sind in Zusamalthe­im ein kontrovers diskutiert­es Thema. Es gibt zwei Ansätze: ein hoher Grundbetra­g und niedrige Beiträge oder umgekehrt ein niedriger Grundbetra­g und höhere Beiträge. Der Rat stimmte für einen höheren Grundbetra­g von 80 Euro im Jahr.

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