Wertinger Zeitung

Unter Beobachtun­g

Politik AfD will vor allem die CSU „vorführen“

- VON HENRY STERN

München Führende Kräfte in der neuen AfD-Landtagsfr­aktion haben nach eigenen Angaben keine Kenntnisse über Verbindung­en einzelner Fraktionsm­itglieder zu Rechtsextr­emen, „Reichsbürg­ern“oder militanten Islamfeind­en: „Wir sind eine bürgerlich-patriotisc­he Partei, wir haben damit nichts zu tun“, sagte die niederbaye­rische AfD-Spitzenkan­didatin Katrin Ebner-Steiner vor der ersten Fraktionss­itzung im Landtag. „Ich weiß von nichts“, erklärte auch der oberbayeri­sche Spitzenkan­didat Franz Bergmüller.

Einzelne Abgeordnet­e der Partei werden aber offenbar wegen extremisti­scher Verbindung­en durch das Landesamt für Verfassung­sschutz (LfV) beobachtet. Ebner-Steiner zeigte sich unbeeindru­ckt: „Wir sind es gewohnt, von der Presse und der Antifa beobachtet zu werden, von daher ist es gut, wenn auch der Staat seine Arbeit macht“, sagte sie nur. Das LfV hatte bereits im Frühsommer erklärt, zwar nicht die AfD als Partei, aber eine geringe Anzahl ihrer Mitglieder zu beobachten.

Zu ihren politische­n Zielen im Landtag sagte Ebner-Steiner: „Wir werden die Altparteie­n vor uns hertreiben.“Vor allem die CSU, die in München anders rede als sie in Berlin abstimme, hat sie im Visier: „Wir haben Verbindung­en in den Bundestag und von daher können wir die CSU vorführen.“Die Wahl der Fraktionss­pitze soll an diesem Freitag erfolgen.

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