Salvini und die Massen
Ein Arte-Doku befasst sich mit dem italienischen Innenminister
Arte, 20.15 Uhr Es sind Massen, die Matteo Salvini zujubeln. Die Menschen sind wie im Rausch, überall sind Smartphones. Solche Szenen spielen sich fast täglich in Italien ab, dabei ist der Wahlkampf längst vergangen. Salvini, der Vize-Premier, Innenminister und Chef der rechten Lega mischt nicht nur sein Land, sondern die gesamte EU derzeit stärker auf als irgendein anderer.
Die Arte-Dokumentation „Vox populi, vox dei“zeigt an diesem Dienstag um 20.15 Uhr das von EUskeptischen Populisten regierte Italien und stellt die Frage, ob das eine Gefahr für Europa werden könnte. Nach einer denkwürdigen Wahl im März und einer monatelangen Hängepartie taten sich Salvinis Lega und die populistische Fünf-Sterne-Bewegung zusammen. Seitdem ist das Land im Umbruch. Die Macher der Doku geben einen Einblick in dieses andere Italien, indem sie nacherzählen, was in den ersten Monaten nach Regierungsantritt passierte. Und sie stellen Salvini und Sterne-Chef Luigi Di Maio vor. Einschätzungen liefern neben Politikern auch andere bekannte Persönlichkeiten des Landes. Die Doku ist zudem eine Reise, die nicht nur in die Machtzentralen Roms, sondern auch in den von Arbeitslosigkeit geplagten Süden und in die Heimat von Salvinis Partei, den Norden, führt. Zu Wort kommen Salvini-Bewunderer wie der ehemalige Trump-Berater Steve Bannon oder der belgische Rechtspopulist Mischaël Modrikamen.
Die Arte-Dokumentation zeichnet ein düsteres Bild für Italien und Europa – was auch an den vielen ausgewählten kritischen Stimmen liegt, unter anderem vom Herausgeber der Zeitung Il Foglio, Giuliano Ferrara. (dpa)