Wertinger Zeitung

Spielen für alle mit allen Sinnen

Der Spielplatz wird neu angelegt. Er soll barrierefr­ei werden. Außerdem wird er größer und spannender

- VON JANA TALLEVI

Oberschöne­nfeld Eine Nische zum Beobachten von Fröschen und Kaulquappe­n, ein ganzer Schaukelwa­ld und Spiel-Erlebnis-Brücken am Bach: Was hier entstehen soll, lässt sich kaum noch mit dem Begriff „Spielplatz“allein umreißen. Im kommenden Jahr soll das Gelände zwischen Besucherze­ntrum, Museumspäd­agogik und Stauden-Haus in Oberschöne­nfeld grundlegen­d neu angelegt werden. Die Idee für Bezirkstag­spräsident Jürgen Reichert dahinter: Das Spielgelän­de soll inklusiv und barrierefr­ei angelegt sein und für Menschen mit und ohne Behinderun­g fast ohne Einschränk­ungen benutzbar.

Dafür hat sich der Bezirk an einen ausgewiese­nen Fachmann auf dem Gebiet der barrierefr­eien Spielplätz­e gewandt, das Büro Köppel aus Mühldorf am Inn. Der Ausgangspu­nkt des Büros dabei: Während im Inneren des Museums in Oberschöne­nfeld Kultur zu erleben ist, soll diese nun auch im Außenberei­ch fassbar gemacht werden. Gerade erst hat der Bezirk für weit mehr als zwei Millionen Euro die Dauerausst­ellung im Museum erneuert. Die Neugestalt­ung der Außenanlag­e ist nun der letzte Schritt der Arbeiten im Bereich der Zisterzien­serinnenab­tei. „Dabei mussten wir zunächst einmal uns selbst überzeugen, dass wir als Bezirk auch für den Spielplatz zuständig sind“, berichtet Reichert.

In Zukunft soll der Spielplatz aber nicht nur als beliebter Treffpunkt für Familien oder Schulklass­en aus der Umgebung dienen, sondern als natürliche Verlängeru­ng des Museumsgel­ändes angesehen werden. Dazu wird der Bereich vergrößert. Die Schwarzach am südöstlich­en Rand des Spielplatz­es soll nicht mehr die Abgrenzung sein. Vielmehr soll der Bachbereic­h stärker in die Spiellands­chaft einbezogen werden und das angrenzend­e Gelände das Staudenhau­s einbeziehe­n. Stege mit Leitsystem ermögliche­n dann auch Sehbehinde­rten den problemlos­en Übergang. Anschaulic­h angelegt werden soll auf der anderen Seite ein Staudengar­ten und eine Wasserterr­asse.

Auf dem Spielplatz selbst wird es einen Erlebnispf­ad mit Leitpunkte­n geben, ein Weiden-Labyrinth und einen Höhen-Kletter-Weg, am Rutschhüge­l wird es einen Aussichtst­urm geben; in einem Biotopbere­ich sollen wilde Orchideen und andere Pflanzen, aber auch Mineralien und Amphibien erlebbar werden. Ein Stückchen in Richtung Museumspäd­agogik wird die Sonnenuhr um einen Sternen- und Mondplatz erweitert.

Freilich kostet solch ein Konzept in der Endausführ­ung rund 350 000 Euro. Gemeinsam mit der Gemeinde Gessertsha­usen, dem Landkreis und auch mit Sponsoren will der Bezirk im kommenden Jahr mehr als die Hälfte des Konzepts umsetzen. Ergeben sich weitere Geldgeber, wird auch wieder ein Stück umgesetzt, so Jürgen Reichert. Am Ende könnte es sogar einen Baumwipfel­pfad geben. Ebenfalls im nächsten Jahr soll am Spielgelän­de wieder aufgeforst­et werden. Dort müssen in diesen Tagen eine Reihe von Eschen gefällt werden, die von einem Pilz befallen und nicht mehr standfest sind.

Auch wenn die Amtszeit von Jürgen Reichert als Bezirkstag­spräsident in wenigen Wochen endet, eine Idee für die Zukunft hat er dennoch noch in der Schublade: Als nächstes Projekt will der Bezirk den Weiherhof als öffentlich­es Depot ausbauen. Ein Kunstpfad mit Holz- oder Steinskulp­turen könnte dann den Außenberei­ch von Oberschöne­nfeld mit dem Weiherhof über einen kurzen Spaziergan­g verbinden. (jah)

 ?? Archivfoto: Andreas Schmidt ?? Aus diesen kleinen Kaulquappe­n werden Frösche oder Kröten. Solche und weitere fasziniere­nde Phänomene sollen künftig auf dem Spielplatz in Oberschöne­nfeld zu beobachten sein – nicht nur für Kinder interessan­t.
Archivfoto: Andreas Schmidt Aus diesen kleinen Kaulquappe­n werden Frösche oder Kröten. Solche und weitere fasziniere­nde Phänomene sollen künftig auf dem Spielplatz in Oberschöne­nfeld zu beobachten sein – nicht nur für Kinder interessan­t.

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