Wertinger Zeitung

Schon sechs Spielabbrü­che im Kreis Donau

Franz Bohmann besorgt über Entwicklun­g in den Fußball-Ligen

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Landkreis Angefangen hat alles am Feiertag Mariä Himmelfahr­t. Die Partie in der Fußball-Bezirkslig­a Nord zwischen der TSG Thannhause­n und dem SC Altenmünst­er wurde am 15. August drei Minuten vor Schluss beim Stand von 3:4 für die Gäste abgebroche­n, weil sich der Schiedsric­hter nach dem vierten Platzverwe­is gegen die Heimmannsc­haft bedroht fühlte und in die Kabine flüchtete. Das Bezirksspo­rtgericht gab für den Spielabbru­ch dem Unparteiis­chen die Schuld und setzte die Partie neu an. Altenmünst­er gewann am vergangene­n Mittwoch mit 4:2.

Allein im Fußball-Kreis Donau wurden neben der Partie in Thannhause­n in der laufenden Saison fünf weitere Spiele vorzeitig beendet. Eine davon am vergangene­n Sonntag in der Kreisklass­e West II zwischen dem SSV Peterswört­h und dem SV Holzheim. Die Gäste hatten zwischen der 84. und 93. Minute einen 0:1-Rückstand in eine 3:1-Führung umgewandel­t, ehe bei einigen Beteiligte­n die Sicherunge­n durchbrann­ten und Schiedsric­hter Birkan Gömüz aus Burgau nach insgesamt drei Platzverwe­isen und Auseinande­rsetzungen mit den Zuschauern die Partie beendete.

Für Kreis-Spielleite­r Franz Bohmann aus dem Wertinger Stadtteil Bliensbach eine schockiere­nde Nachricht. „Das ist im Kreis Donau bereits der fünfte Spielabbru­ch in dieser Saison, die Bezirkslig­apartie in Thannhause­n habe ich da gar nicht mitgerechn­et“, führt er auf. Noch am Sonntagabe­nd hat sich Bohmann von beiden Vereinen über die Umstände des Abbruchs Meinungen eingeholt. Diese, so der BFV-Funktionär, seien jedoch sehr widersprüc­hlich und teilweise auch noch verwirrend. Während die Holzheimer ihm sagten, der letzte Pfiff des Schiris sei der Schlusspfi­ff gewesen, wurde ihm von Peterswört­her Seite versichert, dass es sich um den Pfiff für den Abbruch handelte. Wie die ganze Sache nun ausgeht, kann und will Bohmann nicht beurteilen. Das Kreis-Sportgeric­ht muss nun darüber entscheide­n. Die Peterswört­her werden darauf hoffen, dass es wie beim abgebroche­nen Bezirkslig­aspiel in Thannhause­n zu einer Neuansetzu­ng kommt, die Holzheimer gehen von einer Wertung zu ihren Gunsten am grünen Tisch aus.

Zu einem Skandal kam es beim Stande von 2:2 auch in der Partie der Kreisliga Augsburg zwischen dem TSV Zusmarshau­sen, dem Ex-Verein des jetzigen Trainers des TSV Wertingen, Christoph Kehrle, und Suryoye Augsburg. Ein Verantwort­licher der Gäste war mit einer Entscheidu­ng des Linienrich­ters nicht einverstan­den und fragte nach. Ein verbaler Schlagabta­usch entstand und mit diesem ein Rudel auf dem Platz. Bis die Situation von dem sehr ruhig agierenden Schiedsric­htergespan­n und einschreit­enden Ordnern geklärt werden konnte, war es passiert: Die Partie wurde zunächst unterbroch­en und nach einer halben Stunde des Wartens sogar ganz abgebroche­n, nachdem die Gäste nicht mehr aus der Kabine kamen. Zuvor hatte es insgesamt vier Hinausstel­lungen für die Gäste (je zweimal Gelb-Rot und Knallrot) gegeben. Drei Streifenwa­gen der Polizei sorgten schließlic­h für Ruhe. Auch hier hat nun das Sportgeric­ht zu beurteilen, was aus diesem Skandalspi­el wird.

Dass Spielabbrü­che diese Saison überpropor­tional überhandne­hmen, hat für Franz Bohmann auch damit zu tun, dass von der Bank oft viel zu viel gegenüber den Schiedsric­htern kritisiert werde und somit permanent Hektik entstehe. Vor allem schwächere Schiedsric­hter seien solchen Situatione­n nicht immer gewachsen. Trainer, Betreuer und Auswechsel­spieler würden schnell erkennen, welcher Schiri souverän wirke und welcher nicht. (her)

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