Ein außergewöhnliches Golfspiel
Behindertensport Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert initiiert in Dillingen eine Spielrunde Golf mit und ohne Handicap
Dillingen Team Europa verliert haushoch. Doch Europaabgeordnete Markus Ferber nimmt die Nie- derlage gegen Team Schwaben sportlich – schließlich sei er für Schwaben in Europa. Da darf das Team auch den besseren Abschlag haben und gewinnen: „Das zeigt doch deutlich, dass beim Golf jeder – behindert oder nicht behindert – ein Handicap mitbringt, meines ist mangelnde Spielpraxis“, sagte Ferber und lachte.
Zumal bei diesem außergewöhnlichen Golfspiel vor allem die Freude am Spiel im Vordergrund stand. Und eine Botschaft: Der Golfsport hat sich bereits schon in mehrfacher Hinsicht für das Thema Inklusion geöffnet: nicht nur, was die Teilnahme von Sportlern mit Behinderung anbelangt, sondern auch als berufliches Einsatzgebiet für behinderte Menschen. Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert, selbst passionierter Golfer mit einem hervorragenden Handicap, hatte das Spiel auf dem Neun-Loch-Parcours des Golfclubs Dillingen initiiert. Mit Jennifer Sräga, der erst 18-jährigen Vize-Europameisterin bei den Golferinnen mit Behinderung, bildete Reichert das Team Schwaben, während Markus Ferber mit Schwester Steffi Sräga (20) die europäische Fahne hochhielt.
Die beiden talentierten Schwestern aus Senden (Landkreis NeuUlm) wurden von den Eltern an den Golfsport herangeführt. Dabei haben sie diese schon lange überflügelt. Jennifer Sräga wird von manchen jedoch nicht nur aufgrund ihrer Jugend, sondern auch wegen ihrer Körpergröße immer noch unterschätzt – ein Fehler, wie schon mangegnerische cher erfahren musste. Auch Dominik Schumacher hat auf dem Golfplatz seine Erfüllung gefunden – wenn auch auf andere Weise wie Jennifer Sräga. Der junge Mann lebt seit 2016 in einer Wohngruppe von Regens Wagner in Dillingen und arbeitet dort in einer Werkstätte für Menschen mit Behinderung. Bereits im Sommer 2017 und nun erneut ist er als Praktikant im Golfclub als „Greenkeeper“tätig. Markus Grimminger, Präsident des Golfclubs Dillingen, ist voll des Lobes für seinen Mitarbeiter: „Er ist bei allen sehr beliebt, weil er freundlich, aufmerksam und unheimlich fleißig ist. So sehr, dass das Praktikum in einen festen Arbeitsplatz münden wird.“