Ist den Wortelstettenern der Mobilfunk wichtig?
Gemeinderat Eine Antenne könnte auf dem Dach des Kindergartens angebracht werden. Die Ortsvertreter Buttenwiesens wollen die Bürger fragen, ob sie das Projekt unterstützen
Buttenwiesen Dass sich beim Thema, ob ein Mobilfunkmast auf der alten Schule, also auf dem Kindergarten angebracht werden soll, nicht alle Wortelstettener einig werden, war Buttenwiesens Bürgermeister Hans Kaltner von vornherein klar. Grund dafür, dass das Thema auf der Tagesordnung der Ratssitzung am Montag landete, sind mehrere Anfragen von Bürgern aus Wortelstetten und Neuweiler wegen mangelhaftem Mobilfunkempfang. Auch in Illemad gibt es das Problem. Deshalb wandte sich die Gemeinde Buttenwiesen an die Telekom. Eine Lösung für Wortelstetten zeigte Willi Kielmann von der Firma „Deutsche Funkturm“auf, einer Tochterfirma der Telekom. Die Funklöcher im Ort könnten nur mit der Vorrichtung innerorts komplett geschlossen werden. Die Strahlung erfolge nicht direkt nach unten, so wären die Kinder nicht betroffen, sagte Kielmann.
Ratsmitglied Karl-Heinz Ratgeb erinnerte daran, dass diese Antenne schon einmal Thema gewesen war, aber wegen der Befürchtungen der Bürger in den umliegenden Häusern in Neuweiler aufgestellt wurde. Kielmann erklärte, dass der Standort 100 Meter verschoben werden könne, je weiter in den Ort, umso besser sei die Abdeckung. Allerdings wäre dann der Kindergarten nicht mehr im geschützten Bereich. Ratsmitglied Gernot Hartwig meinte, die Wortelstettener müssten sich werden, ob sie Funklöcher wollen oder eine gute Versorgung. „Beides geht nicht.“Vom Kinderschutz her sei es sinnvoll, die Antenne auf dem Kindergarten anzubringen. Laut Kielmann erfolge eine Strahlung nur, wenn jemand telefoniere, Daten versende oder empfange, also über das Mobilfunknetz ins Internet gehe.
Momentan befinden sich zwei Stationen im Bereich Buttenwiesen. Und je weiter weg sich der Nutzer von der Antenne befinde, also je schwerer sich das Gerät täte, umso höher liege die Strahlenbelastung. Allerdings nicht in der Nähe der Antenne, sondern am Ohr des Gerätenutzers. Deshalb beschäftige sich die Wissenschaft nur mit diesem Bereich. Josef Hofer fragte, ob die Belastung durch die Weiterentwicklung in den letzten zehn Jahren weniger geworden wäre. Das hebe sich auf, meinte der Fachmann, nachdem der geringeren Sendeleistung eine höhere Datenmenge gegenüberstehe. Albert Stöckinger meinte: „Diejenigen, die am lautesten schreien, sind nicht die Mehrheit. Die können wir aber auch mit fünf Vorträgen nicht überzeugen.“Dazu meinte Kielmann jedoch, dass sich diejenigen, die dann wüssten, was Sache ist, nicht mehr verunsichern ließen. Aufgrund Kaltners Nachfrage, warum die Antenne nicht auf den Windrädern angebracht würde, antwortete Kielmann, dass beide Anlagen abgeschaltet werden müssten, sobald an einer davon Wartungsarbeiten nöklar tig seien. Und da das richtig ins Geld gehe, habe man davon Abstand genommen.
Natürlich werde er das Thema am Freitag in der Bürgerversammlung vorstellen, kündigte der Bürgermeister an. Denn die Wortelstettener Ratsmitglieder KarlHeinz Rathgeb und Werner Kleine-Brockhoff hatten das als Erste vorgeschlagen. Kielmann meinte sogar, dass noch ein Mitarbeiter des Landesamts für Strahlenschutz eingeladen werden könnte. Denn Kielmann weiß: „Dem glauben die Leute vielleicht eher.“Das möchte Bürgermeister Kaltner allerdings nicht auf die Schnelle am Freitag durchziehen, sondern in einer eigenen Versammlung zum Thema Mobilfunk.