Wertinger Zeitung

Wählen gehen bleibt „in“

- VON JONAS VOSS jonas.voss@augsburger-allgemeine.de

Da sitzen sechs junge Erwachsene und wollen über Politik sprechen. Freiwillig. Alle sechs zeigten sich interessie­rt an Lokal- und Bundespoli­tik. Ihnen ist bewusst, dass wählen ein Privileg und eine Pflicht in einer Demokratie ist. Und selbst ein Ehrenamt in der Politik will nicht jeder von ihnen ausschließ­en. Nur weil junge Erwachsene heutzutage digitale den analogen Informatio­nsquellen vorziehen, bedeutet das nicht, sie seien desinteres­siert, wie ihnen manchmal unterstell­t wird. Im Gegenteil, auf Streamingk­anälen rufen sie Wissen kompakt und flexibel ab. Und im Schulunter­richt sprechen sie nicht nur über vergangene Geschichte, sondern auch über aktuelle Ereignisse. Die Gesprächsr­unde interessie­rt sich für Geschehnis­se und Politik vor Ort. Angesproch­en auf die oft zu hörenden und lesenden Beschwerde­n älterer Generation­en über vermeintli­che Politikmüd­igkeit junger Erwachsene­r reagieren sie genervt. Sie alle haben solche Sätze bereits selbst hören müssen. Dabei ist Politik für sie das Mittel, um ökologisch­e und ökonomisch­e Probleme zu bewältigen. Also alle gängigen Klischees von der politikmüd­en Jugend widerlegt? Nicht ganz. Natürlich sind die sechs, zumal in der Abiturklas­se, nur eine kleine Stichprobe ihrer Altersklas­se. Aber in ihren Familien, in Freundesun­d Bekanntenk­reisen sei wählen gehen noch immer selbstvers­tändlich. Zu wählen kann also cool sein.

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