Wählen gehen bleibt „in“
Da sitzen sechs junge Erwachsene und wollen über Politik sprechen. Freiwillig. Alle sechs zeigten sich interessiert an Lokal- und Bundespolitik. Ihnen ist bewusst, dass wählen ein Privileg und eine Pflicht in einer Demokratie ist. Und selbst ein Ehrenamt in der Politik will nicht jeder von ihnen ausschließen. Nur weil junge Erwachsene heutzutage digitale den analogen Informationsquellen vorziehen, bedeutet das nicht, sie seien desinteressiert, wie ihnen manchmal unterstellt wird. Im Gegenteil, auf Streamingkanälen rufen sie Wissen kompakt und flexibel ab. Und im Schulunterricht sprechen sie nicht nur über vergangene Geschichte, sondern auch über aktuelle Ereignisse. Die Gesprächsrunde interessiert sich für Geschehnisse und Politik vor Ort. Angesprochen auf die oft zu hörenden und lesenden Beschwerden älterer Generationen über vermeintliche Politikmüdigkeit junger Erwachsener reagieren sie genervt. Sie alle haben solche Sätze bereits selbst hören müssen. Dabei ist Politik für sie das Mittel, um ökologische und ökonomische Probleme zu bewältigen. Also alle gängigen Klischees von der politikmüden Jugend widerlegt? Nicht ganz. Natürlich sind die sechs, zumal in der Abiturklasse, nur eine kleine Stichprobe ihrer Altersklasse. Aber in ihren Familien, in Freundesund Bekanntenkreisen sei wählen gehen noch immer selbstverständlich. Zu wählen kann also cool sein.