Eiskratzen, wenn der Motor läuft
Wie die Scheibe am besten eisfrei wird
Augsburg Viele Autofahrer kennen das: Kommen sie morgens im Herbst oder Winter zu ihrem im Freien geparkten Auto, müssen sie erst einmal Hand anlegen – Eiskratzen ist angesagt, weil sich Frost oder sogar eine Eisschicht über die Scheiben gelegt hat.
Weil Eiskratzen ganz schön mühsam sein kann, geht so mancher Laternenparker einen anderen Weg. Statt die Scheiben mühsam freizukratzen, startet er den Automotor und wartet einfach ab, bis Scheibenheizung und Lüftung den Job erledigt haben. Aber ist das auch erlaubt?
Darauf hat die Straßenverkehrsordnung (StVO) eine ganz eindeutige Antwort: Nein. Denn Autofahrer dürfen ihren Wagen nicht unnötig im Stand warmlaufen lassen. Das ist in der StVO geregelt. „Bei der Benutzung von Fahrzeugen sind unnötiger Lärm und vermeidbare Abgasbelästigungen verboten. Es ist insbesondere verboten, Fahrzeugmotoren unnötig laufen zu lassen und Fahrzeugtüren übermäßig laut zu schließen“, heißt es da in Paragraph 30, Absatz 1. Und der ADAC warnt: „Wenn ein genervter Nachbar zum Telefonhörer greift und den Störenfried anzeigt, droht ein Verwarnungsgeld von immerhin 10 Euro.“
Aufs Eiskratzen verzichten sollte man aber auch nicht. Denn das ist wegen der eingeschränkten Sicht nicht nur gefährlich, es droht ebenfalls ein Bußgeld, wenn die Polizei einen aufhält. Und worauf kommt es an, wenn man die Scheibe eisfrei bekommen möchte? Ein paar Tipps:
Eiskratzer Um den klassischen Eiskratzer kommt man nicht herum. Allerdings gibt es durchaus Unterschiede bei den Werkzeugen. Gute Eiskratzer bestehen aus stabilem Kunststoff, haben eine Sägezahnkante zum Entfernen von dicken Eisschichten und eine glatte Eisschabekante.
Enteiser Solange das Eis auf der Scheibe nicht zu dick ist, funktionieren auch Enteiser gut. Der Alkohol in dem Gemisch taut die gefrorenen Scheiben auf und sorgt für den Durchblick.
Bloß kein heißes Wasser Wer auf die Idee kommt, einfach heißes Wasser auf die vereiste Scheibe zu schütten, könnte eine böse Überraschung erleben. Denn dabei besteht die Gefahr, dass die vereiste Scheibe Risse bekommt oder sogar springt.
Und so verhindern Sie, dass Scheiben vereisen:
Abdeckfolien Folien, die man auf die Windschutzscheibe legt, sind eine gute Sache. Am besten eignen sich Folien aus Alu oder Plastik. Pappkartons sind eher ungeeignet werden sie feucht, kleben sie an der Scheibe fest.
Standheizung Eine elegante, aber nicht ganz billige Variante, um die Scheiben eisfrei zu halten. Man kann die Heizungen so programmieren, dass sie vor dem Losfahren anspringen, sodass man nicht nur eisfreie Scheiben, sondern einen angenehm warmen Fahrraum hat. Mit dem Einbau ist man aber schnell einen vierstelligen Betrag los. (AZ)