Die Macher:
Die Firma Monika Fergg hat im Jahr 1995 ihre Filzwerkstatt auf dem Gelände der Augsburger Kammgarnspinnerei gegründet. Zunächst filzte sie daheim, wenig später hatte sie ein Atelier in der Textilfabrik, die damals noch in Betrieb war. Seit etwa acht Jahren filzt sie in der Werkstatt gegenüber dem Textilmuseum.
Die Menschen Vor 30 Jahren hat Monika Fergg das erste Mal gefilzt. „Damals ging es los, dass sich bei uns wieder Menschen für dieses alte Handwerk interessierten, das durch die Industrialisierung in Vergessenheit geraten war“, sagt Monika Fergg. Industrialisierung bedeutet, dass Dinge in großen Mengen und mit Maschinen hergestellt werden. Monika Fergg arbeitet mit ihren Händen. Sie hat schon vielen Menschen das Filzen beigebracht und auch einige Bücher über dieses Handwerk geschrieben. Zum Beispiel „Filz und Form“oder „Filzen für Einsteiger“.
Ein paar Zahlen Im Lager der Filzwerkstatt lagern jedes Jahr sechs Tonnen Wolle. Das entspricht in etwa einem Gewicht von sechs Autos. Monika Fergg verkauft ihre gefilzten Gegenstände in ihrem kleinen Werkstattladen. Sie filzt auch für große Firmen wie zum Beispiel Livipur, die die Regenbogenschlangen im Internet verkaufen.
Das Filzen Wolle mithilfe von Wärme, Reibung und Feuchtigkeit in Filz zu verwandeln, ist eine tausende Jahre alte Technik. Forscher vermuten, dass die Menschen bereits seit über 8000 Jahren filzen. Wie genau unsere Vorfahren darauf kamen, ist bis heute ein Rätsel. Filz verrottet recht schnell. Daher finden Archäologen kaum Überreste alter Filzmatten, über die sie mehr aus der Vergangenheit erfahren können. Monika Fergg vermutet in einem ihrer Bücher, dass vielleicht einst ein Hirte „seine Schlafstatt mit gesammelten Tierhaaren auspolsterte und dabei beobachtete, wie sich infolge von Druck, Reibung, Feuchtigkeit und Wärme die Unterlage zu einer festen Matte verfilzte“.
Die Regenbogenschlange Folgende Geschichte zur Regenbogenschlange legt Monika Fergg in jede Verpackung: „Vor langer Zeit, als der Himmel und die Erde einander noch nahe waren, erzählten die Menschen rund um den Erdball viele Geschichten von der Regenbogenschlange. Sie war eine große, gewaltige Schlange und hieß Ananta, Naga, Bulaing oder Gummangur. Sie besaß Zauberkräfte, konnte Gegensätzliches verbinden und stand als Zeichen dafür, dass alles zusammengehört in unserer Welt – der Himmel und die Erde, das Wasser und das Feuer, das Schwere und das Leichte, der Tod und das Leben.“
Info Monika Fergg veranstaltet auch den Textilmarkt im Augsburger Textilmuseum, der am Freitag, 23. November, und Samstag, 24. November, stattfindet. Dann kannst du auch ihre Werkstatt kennenlernen. Mehr Infos: www.textilmarkt-im-tim.de.