Draußen bleiben oder spielen lassen?
Schneefälle am Sonntag führten zu zahlreichen Absagen in den Landkreisen Dillingen und Augsburg. In welcher Region der Ball trotz des schlechten Wetters kräftig rollte und wo das Internet streikte
Region Wertingen Pünktlich zur Zeitumstellung auf Winterzeit setzte es am Wochenende den ersten Schnee. Aber nicht überall in der Region. So ziemlich von der „weißen Pracht“verschont blieben die Plätze im Landkreis Donau-Ries. So wurden zum Beispiel in der Kreisliga Nord alle Partien ausgetragen, in der Kreisklasse Nord I gab es nur zwei Absagen. Gar nichts lief hingegen in der Kreisliga West. Dort wurden alle Begegnungen abgesagt. Selbst in Haunsheim durften Spieler, Zuschauer und Hunde (siehe Bild oben links) nicht auf das Gelände, obwohl der Platz am Sonntagnachmittag nur ganz leicht überzuckert war. Im Landkreis Dillingen fand am Sonntag übrigens nur ein einziges Spiel statt. Dabei gewann in der Kreisklasse West II der SV Ziertheim mit 5:2 gegen Eintracht Landshausen.
Keine Überlegungen gab es beim Bezirksligisten SV Donaumünster, das Heimspiel gegen den SC Altenmünster abzusagen. Die Sportanlage in den Donau-Auen war zwar nass und feucht, von Schnee aber weit und breit keine Spur. Das Spiel selbst hatte einen großen Unterhaltungswert, mit einem am Ende etwas glücklichen 3:3 für die Gäste. Altenmünster handelte sich in der zweiten Halbzeit zwei Zeitstrafen ein. „Diese haben uns den Sieg gekostet“, lamentierte SCA-Trainer Goran Boric, der sein Team bereits mit 3:1 in Führung liegen sah, nach dem Schlusspfiff. Die verlorenen so der Coach, müsse man sich nun im kommenden Heimspiel gegen den FC Affing zurückholen.
Bereits am Samstag war der TSV Meitingen im Einsatz. Abgesehen davon, dass aufgrund der Wetterlage die Auswärtspartie beim SV Holzkirchen (Landkreis Donau-Ries) auch am Sonntag hätte angepfiffen werden können, waren die äußeren Umstände am Samstag trotz Regen deutlich angenehmer. Die Gäste aus dem nördlichen Landkreis drehten jedenfalls mächtig auf und gewannen am Ende verdient mit 3:1. Damit hatte Meitingen nicht nur Revanche für die 0:4-Heimpleite aus der Vorrunde genommen, für Abteilungsleiter Torsten Vrazic war der Auftritt in Holzkirchen „die beste Saisonleistung“.
„Der Platz in Mertingen war bombig“, stellte Stefan Mayershofer, Abteilungsleiter des TSV Unterthürheim, nach dem Gastspiel beim Tabellenführer fest. Dabei hatte es in Mertingen am Samstag und in der Nacht auf Sonntag ergiebig geregnet. Doch der gastgebende FCM ließ sogar das Spiel der „Zweiten“gegen den Nachbarn aus Eggelstetten ausrichten. Das Spiel fand auf dem Nebenplatz statt. Für Unterthürheim war beim Tabellenführer der Kreisliga allerdings nichts zu holen, die 0:4-Niederlage ging in Ordnung. Wobei der Abteilungsleiter betont, dass man defensiv nicht schlecht gespielt habe, man könne gegen eine solche Mannschaft nicht alles verteidigen. Doch mit ein bisschen Glück hatte es im ersten AbPunkte, schnitt noch geklappt. Im zweiten Durchgang dann sorgten zwei Foulelfmeter für die Mertinger für die Entscheidung. Mayershofer sagt: „Wir müssen unsere Punkte woanders holen, nicht gegen die.“Denn, so seine Einschätzung, die Mertinger stehen nicht ohne Grund ganz oben in der Tabelle der Kreisliga Nord: „Die haben eine gute Mannschaft“, so seine Einschätzung.
Und diese könnte zur Gefahr für den TSV Wertingen werden, der ja punktgleich mit den Mertingern an der Spitze steht. Beim 2:0-Erfolg in Alerheim mussten die Zusamstädter lange kämpfen, bis der Dreier eingetütet war. Der Tabellenletzte verteidigte jegliche Angriffe des TSV leidenschaftlich, „… je länger du spielst, desto unruhiger wirst du auch“, sagte TSV-Trainer Christoph Kehrle nach dem Spiel. Seiner Mannschaft kann und will der Trainer gar keine Vorwürfe machen, mit dem Auftritt ist er zufrieden. Allein in der ersten Hälfte hätten seine Spieler gleich viermal Latte oder Pfosten getroffen. Letztlich reichte es für den TSV doch noch zu einem 2:0-Sieg. Valentin Jaumann besorgte in der 83. Minute die erlösende Führung. Die Protagonisten des zweiten Tores hatte Kehrle im Laufe der Partie eingewechselt, Martin Winkler legte für Manuel Rueß auf, der den Endstand herstellte. Dass die Alerheimer im ersten Abschnitt ein Tor geschossen haben, welches zu Recht zurückgepfiffen wurde, wurde von allen Zuschauern mit einem Schmunzeln hingenommen. Denn der vermeintliche Schütze befand sich deutlich im Abseits, wurde aber erst zurückgepfiffen, als er tatsächlich an den Ball kam.
Beim Bezirksligisten TSV Gersthofen hatte man am Samstag weniger mit dem Wetter und dem Gegner TSV Nördlingen II zu kämpfen, sondern mit ganz anderen Problemen. Weil ein Bagger bei Bauarbeiten ein Internetkabel beschädigt hatte, gab es in der Lechstadt vorübergehend keinen Empfang. So konnte der elektronische Spielberichtsbogen nicht erstellt werden. Die Spieler beider Mannschaften standen schon im Einlauftunnel bereit, während sich die Schiedsrichter noch immer mit der Technik mühten. Nach Spielschluss konnten sie einen 3:0-Erfolg für die Hausherren im Spielberichtsbogen eintragen.
(her/dold/oli)