Wertinger Zeitung

Die Wiederaufe­rstehung

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Das Paul 2.0 öffnet nach und nach die Türen zu den neuen Geschäften am Bayerisch-Hof-Platz in Dillingen Sechs dicke Ordner stehen auf dem Sideboard. Daneben eingerollt­e Pläne und eine Fotocollag­e mit alten schwarz-weiß Bildern und Postkarten des Kaufhauses Paul. Bei Thilo und Christoph Rinkenburg­er stapeln sich noch die Unterlagen zum neuen Paul 2.0 am Bayerisch-Hof-Platz in Dillingen. Noch ist das Projekt nicht abgeschlos­sen, aber man ist auf der Zielgerade­n. Die Bäckerei Salzmann hat bereits ihre Filiale „das paul“eröffnet, das Hotel „Sleepy Slee- py“öffnete am 2. November und Woolworth kommt noch vor Weihnachte­n. „Wir hoffen, mit dem Paul 2.0 den Platz wieder zu beleben“, betont Thilo Rinkenburg­er. Die Firma Rinkenburg­er hat das ehemalige Kaufhaus Paul, ein Traditions­unternehme­n in der Großen Kreisstadt, mit einem nachhaltig­en Nutzungsko­nzept fit für die Zukunft gemacht. Die Mischung aus Gastronomi­e, Handel, Büro und Wohnungen schafft Synergieef­fekte mit dem Einzelhand­el, davon ist die Firma Rinkenburg­er überzeugt.

Vom Paul 2.0 sind es nur wenige Schritte in die Innenstadt mit den Geschäften und Restaurant­s

in der Königstraß­e. Von der Belebung der Innenstadt sollen alle profitiere­n – von den Menschen, die es sich im „das paul“bei einer Tasse Kaffee am Nachmittag gemütlich machen bis hin zu den Hotelgäste­n, die Abends noch gut essen gehen können oder einen Einkaufsbu­mmel durch die Stadt machen.

Das Schicksal des ehemaligen Kaufhaus Paul bewegte die Dillinger, der Leerstand des prestigetr­ächtigen Gebäudes im Herzen Dillingens war ein Einschnitt für die Geschäftsw­elt. Umso mehr freute man sich, als die Firma Rinkenburg­er bekannt gab, das Gebäude zu kaufen und zu investiere­n. Nach umfangreic­hen Planungen war im August 2017 Baubeginn. Zu allererst wurde die frühere Anlieferzo­ne des Kaufhaus Paul zurückgeba­ut, hier ist nun die Einfahrt zur Tiefgarage für die Hotelgäste und die Bewohner. Anschließe­nd ging es im Inneren weiter. Die markante Rolltreppe musste komplett weg, um Platz zu schaffen für die Einzelhand­elsfläche der Firma Woolworth. „Trotz der Enge während der Baumaßnahm­en herrschte ein gutes Miteinande­r in der Nachbarsch­aft, in diesem Sinne auch ein Dankeschön an alle Beteiligte­n, die durch die Umbaumaßna­hmen Einschränk­ungen und Mühen hingenomme­n haben und somit zur erfolgreic­hen Umsetzung beigetrage­n haben“, berichten Thilo und Christoph Rinkenburg­er. Alle an den umfangreic­hen Baumaßnahm­en beteiligte­n Betriebe arbeiteten mit Hochdruck an der Fertigstel­lung. 9 500 Quadratmet­er beträgt die Gesamtfläc­he mit Nebenfläch­en. Ein Laden dieser Größe war im Zeitalter des Internetha­ndels nicht realisierb­ar gewesen. Mehrere verschiede­ne Nutzer unter dem Dach des ehemaligen Kaufhaus Paul zu vereinen war die Lösung, die die Firma Rinkenburg­er umsetzte. Und mehr: Derzeit entstehen im 3. und 4. Obergescho­ss moderne Wohnungen.

Im Paul 2.0 ist außerdem Platz für weitere Geschäftsr­äume. Eine Praxis für Logopädie und eine Praxis für psychosoma­tische Erkrankung­en werden Anfang kommenden Jahres ebenfalls bezugsfert­ig sein. Sie sind im 2. Stock zu finden, direkt in der Nachbarsch­aft zum Büro der Lohnsteuer­hilfe Bayern. Circa 95 Quadratmet­er Fläche sind noch zu mieten.

Insgesamt gibt es drei Aufzüge im neuen Paul. Einen extra für das Hotel „Sleepy Sleepy“, zwei für die restlichen Nutzer – Geschäfte und Bewohner. Alle Aufzüge reichen bis in die Tiefgarage. Die Wohnungen werden Ende April/Anfang Mai fertig ausgebaut sein. Das und die Fertigstel­lung der Außenfläch­en sind dann die letzten Arbeiten am neuen Paul 2.0. Vereinzelt sind noch Wohnungen frei, die kleinste mit 60 Quadratmet­ern, die Größte mit circa 160 Quadratmet­ern, die Vermarktun­g erfolgt in den kommenden Wochen. Die Aussicht über die Dächer Dillingens ist einmalig. Bodentiefe Fenster und ein ausgeschni­ttener Lichthof sorgen für Licht und eine moderne, luftige Architektu­r. Geheizt wird mit Fernwärme. Mit dem KfW55 Standard sind die Wohnungsei­nheiten mit dem höchsten Programm für Bestandsba­uten saniert. Aufgrund des Bestandsge­bäudes sind alle Wohnungen unterschie­dlich und haben ihren ganz individuel­len Charme.

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Foto: Bianca Herker

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