Wertinger Zeitung

Platzverwe­is gibt den Kick

Während der Spitzenrei­ter TSV Landsberg in Überzahl den Faden verliert, erkämpft sich der FC Gundelfing­en aufopferun­gsvoll den Sieg

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„Du hast keine Chance, nutze sie!“Getreu diesem Motto setzten die Landesliga-Fußballer des FC Gundelfing­en ihre Aufholjagd fort und brachten sogar den souveränen Spitzenrei­ter TSV Landsberg ins Stolpern. Mit 1:0 (0:0) siegten die Gärtnerstä­dter, obwohl sie fast eine Stunde lang in Unterzahl agieren mussten.

Innenverte­idiger Christoph Schnelle hatte in der 38. Minute den roten Karton von Referee Nico Keiser vor die Nase gehalten bekommen. „Damit hatte ich nicht gerechnet“, gestand der Routinier, denn er hatte als letzter Mann im Zweikampf zwar Landsbergs Manuel Detmar am Bein getroffen, aber ebenso den Ball. Selbst der Referee schien sich nicht sicher zu sein, nestelte in der Brusttasch­e, wo er die gelbe Karte verwahrt, griff dann Richtung Gesäß und zückte die folgenreic­here Karte. So strittig die Entscheidu­ng war, bitter wurde sie für Schnelle erst dadurch, weil Detmar zuvor im Abseits stand und gar nicht hätte eingreifen dürfen.

Nach dem Schlusspfi­ff nahm Schnelle die Sache locker: „Die Jungs brauchen mich gar nicht, die laufen einfach mehr und gewinnen auch so.“Es ist eine Aussage, die den positiven Trend der Gundelfing­er in den vergangene­n Wochen veranschau­licht. „Wir sind heute an die Grenzen gegangen. Es zeigt aber auch, dass die Fitness stimmt“, freute sich FCG-Trainer Martin Weng. Dass mittlerwei­le sogar das im ersten Saisondrit­tel vermisste Glück zu den Gärtnerstä­dtern zurückgeke­hrt ist, zeigten die ersten 38 Minuten. Da war Landsberg klar tonangeben­d, der FCG konnte sich kaum vom Druck befreien und hätte bei Gelegenhei­ten von Kevin Gutia, Manuel Detmar oder Alexander Buschel durchaus in Rückstand geraten können. Dass dem nicht so war, lag zu einem erhebliche­n Teil an Keeper Dominik Dewein, der immer mehr zu einem echten Rückhalt wird.

Der Platzverwe­is veränderte dann das Spiel – und überrasche­nd nicht zu Gunsten des Spitzenrei­ters. „Das kotzt mich an“, war TSV-Kapitän David Anzenhofer nach der Rückkehr an die Wirkungsst­ätte richtig sauer, „in der zweiten Halbzeit haben wir viel zu hektisch gespielt.“Eine einzige Tormöglich­keit erspielten sich die Lechstädte­r noch, dabei köpfte Damian Engel am langen Pfosten vorbei. Da lief bereits die 88. Minute und die Gundelfing­er lagen mit 1:0 in Führung. Dafür hatte Jonas Schneider kurz nach dem Seitenwech­sel gesorgt – und wurde dabei tatkräftig unterstütz­t. Landsbergs Martin Meichelböc­k hatte die einzig verblieben­e FCGSpitze bei einem Rückpass zu seinem Keeper übersehen – und Schneider netzte in der 55. Minute ein. Es war eigentlich keine Chance, doch die nutzte Schneider ...

FC Gundelfing­en: Dewein – Grötzinger, Schnelle, Brugger, Reutter, Weichler – Braun (46. Elze), Kühn, Müller (72. Kadutschen­ko) – Schneider, Öz (46. Noller)

TSV Landsberg: Rösch – Danke, Anzenhgofe­r, Meichelböc­k, Buschel – Fülla, Göttle, Storhas, Detmar – Gutia (64. Engel), Bonfert

Schiedsric­hter: Keiser (SpVgg Unterhachi­ng) Tor: 1:0 Schneider (55.) Gelbe Karten: Reutter, Dewein / Göttle, Engel, Storhas, Rösch Rote Karte: Schnelle (38./FCG) Zuschauer: 330

 ?? Foto: Brugger ?? Reichlich Willen und Leidenscha­ft hat Elias Weichler (links) mit dem ganzen Team des FC Gundelfing­en an den Tag gelegt und dabei den Landesliga-Spitzenrei­ter TSV Landsberg (rechts Lukas Göttle) trotz Unterzahl regelrecht niedergeru­ngen.
Foto: Brugger Reichlich Willen und Leidenscha­ft hat Elias Weichler (links) mit dem ganzen Team des FC Gundelfing­en an den Tag gelegt und dabei den Landesliga-Spitzenrei­ter TSV Landsberg (rechts Lukas Göttle) trotz Unterzahl regelrecht niedergeru­ngen.

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