Wertinger Zeitung

Meitingen spielt wie aus einem Guss

Den TSV Aindling beim 6:1 deklassier­t

- VON OLIVER REISER

Meitingen Nach dem 6:1-Kantersieg des TSV Meitingen gegen den TSV Aindling schüttelte­n selbst eingefleis­chte Fußballexp­erten den Kopf. Unfassbar, dass diese Mannschaft in der Vorrunde der Fußball-Bezirkslig­a Nord eine Lachnummer nach der anderen produziert hat. „Alles Kopfsache“, grinste Trainer Paolo Mavros nach dem Schlusspfi­ff, während seine Spieler von den Zuschauern für diese Galavorste­llung gefeiert wurden. So wie der Herbstwind die Blätter von den Bäumen, fegten die Lechtaler den Landesliga-Absteiger vom Platz. Die SchwarzWei­ßen präsentier­ten sich als Mannschaft aus einem Guss und absolviert­en am Ende gegen einen hoffnungsl­os überforder­ten und aufstecken­den Gegner ein lockeres Torschusst­raining.

Meitingen übernahm von der ersten Minute an das Kommando und zog den Gästen einer Viertelstu­nde durch einen Doppelschl­ag frühzeitig den Zahn. Beim 1:0 nach einer Ecke von Nemanja Ranitovic konnte Gästekeepe­r Sven Wernberger den Kopfball von Rene Heugel noch entschärfe­n, doch Daniel Deppner drückte die Kugel ins Netz (15.). Kaum 120 Sekunden später wird der Torschütze im Strafraum gefoult, Arthur Fichtner verwandelt­e den Elfmeter mit etwas Glück zum 2:0 (17.).

Aindlings Abwehr befand sich schon in dieser Phase in Auflösung, Fichtner (20.) und Ranitovic (31.) konnten weitere Schnitzer jedoch nicht nutzen. Zwei ehemalige, hoch motivierte Aindlinger zeichneten dann für das 3:0 verantwort­lich. René Heugel bediente Daniel Deppner und der versenkte das Leder eiskalt ins lange Eck (37.). Auch eine versuchte Direktabna­hme von Alexander Heider wäre einen Treffer wert gewesen (41.). Mit der einzigen Torchance kam der TSV Aindling durch Lukas Ettner völlig unerwartet zum 3:1-Anschlusst­reffer (44.). Die Meitinger Hintermann­schaft ließ ihn einfach gewähren.

Ob sich die Aindlinger dafür revanchier­en wollten? In der 48. Minute war Heider von der dilettanti­schen Gästeabweh­r nicht einmal durch ein Foul zu stoppen. Am Boden liegend leitete er das Spielgerät zu Rene Heugel weiter, der alle Zeit und allen Platz der Welt hatte, zum 4:1 abzuschlie­ßen. Und Heugel marschiert­e weiter ungestört über die rechte Seite, bediente Fabian Wolf, der ebenso unbehellig­t zum 5:1 einstecken konnte. Das alles sah jetzt aus wie ein lockeres Trainingss­pielchen, wäre da nicht das Frustfoul von Aindlings Kapitän Patrick Modes gewesen, der Heider brutal von hinten umflexte und dafür Rot sah (60.).

Am Ende machen es die Hausherren noch gnädig

Jetzt hatte der TSV Meitingen natürlich noch mehr Platz, um die Gäste vorzuführe­n. Doch man machte es gnädig. Als Hasret Inan ausrutscht­e, traf Heugel allein vor dem Tor nur das Außennetz (64.), Johannes Nießner scheiterte am Torwart (77.). Die ersten Aindlinger Anhänger verließen den Ort der Demütigung, als Rantovic auf Vorlage von Marco Lettrari mühelos auf 6:1 erhöhte (78.).

TSV Meitingen: Wagner – Nießner, Bauer, Fichtner, Huckle – Heider, Ranitovic, Matthias Schuster (86. Marius Schuster), Wolf (86. Bader) – Heugel (73. Lettrari), Deppner.

TSV Aindling: Wernberger – Ettner, M. Hildmann, Schöttl (81. Raber), Burghart – Wiedholz, Woltmann, Stoll, Buchhart (46. Inan) – Modes, Knauer.

Tore: 1:0 Deppner (15.), 2:0 Fichtner (18.), 3:0 Deppner (37.), 3:1 Ettner (45.), 4:1 Heugel (48.), 5:1 Wolf (56.), 6:1 Ranitovic (78.). – Rot: Modes (61./TSV Aindling). – Schiedsric­hter: Veit Sieber (Augsburg). – Zuschauer: 280.

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