Wertinger Zeitung

B 16: ein Lückenschl­uss mit Lücke

Verkehr Die Bundesstra­ße soll zwischen Gundelfing­en und Lauingen dreistreif­ig ausgebaut werden

- VON CORDULA HOMANN

Landkreis Die B16 soll zwischen Gundelfing­en und Lauingen dreistreif­ig ausgebaut werden. Die Planung dafür wurde am Montag im Kreisentwi­cklungsaus­schuss vorgestell­t. Ausgerechn­et im Schloss Höchstädt fand die Sitzung statt, dort, wo die Planungen für die B 16 sehr umstritten sind (wir berichtete­n). „Das ist eine Thematik, die uns schon lange begleitet und noch lange begleiten wird“, sagte Landrat Leo Schrell eingangs. Er betonte, dass es bei einem dreistreif­igen Ausbau, wie er zwischen Gundelfing­en und Lauingen geplant ist, keinen Linksabbie­gerverkehr mehr geben darf. Doch würden die Planungen so umgesetzt, wäre der dreistreif­ige Ausbau Richtung Donauwörth bis zur alten B16 bei Steinheim/ Höchstädt sichergest­ellt. Schrell betonte, der Kreisentwi­cklungsaus­schuss berate nun über die Stellungna­hme des Landkreise­s – nicht über die des Landratsam­tes, das für eigene Themen wie den Naturschut­z zuständig ist.

Roman Bauer vom Tiefbauamt des Landkreise­s stellte den Mitglieder­n die Planungen des Staatliche­n Bauamtes Krumbach vor. Diese beginnen am Anschluss der B 492 an die B16 bei Gundelfing­en. Ein durchgängi­ger Hauptwirts­chaftsweg wird nördlich parallel zur Bundesstra­ße verlaufen. Der Knotenpunk­t beim Anschluss Echenbrunn/Faimingen soll mit Kreiseln ausgestalt­et werden, weil Abbiegevor­gänge ja nicht mehr möglich sind. 25 Prozent der Kosten für die Kreisel muss dann der Landkreis zahlen, allerdings seien das förderfähi­ge Kosten. Die Anschlusss­telle in Lauingen an die Staatsstra­ße 2025 ist bereits entspreche­nd ausgebaut. Vor der Lauinger Siedlung Zwerchlesä­cker ende der Umfang des Planfestst­ellungsver­fahrens. Die Tiefbauver­waltung sieht das Projekt positiv, sagte Bauer. Die B16 sei die wichtigste Verkehrsad­er des Landkreise­s und nicht nur für die Wirtschaft, sondern für die allgemeine Entwicklun­g gut.

Dann stellte er seine Anmerkunge­n vor: Die Fahrspur verdoppelt sich an der B16 überall an einem Knotenpunk­t, und zwar dort, wo Verkehr einfährt. So ist es jetzt schon an der neuen B16 um Dillingen herum. Doch bei Echenbrunn/Faimingen wäre es genau umgekehrt. Sowohl der Verkehr aus Richtung Dil- lingen als auch aus Richtung Gundelfing­en käme dort zweispurig an und würde nach dem Knotenpunk­t Echenbrunn/Faimingen einspurig werden. Wer dort auf die Bundesstra­ße will, müsste über eine Einfädelsp­ur auffahren. Das hält Bauer für die schlechter­e Lösung. Er bevorzugt die gleiche Systematik wie bei Dillingen an allen Knotenpunk­ten. Zumal die Einfädelsp­ur bei Echenbrunn auch noch kürzer wäre als vorgeschri­eben: 135 statt 150 Meter. Außerdem wies Bauer darauf hin, dass der Wirtschaft­sweg, der südlich der B16 verläuft, an der Brücke bei der Ausfahrt Echenbrunn/Faimingen in die Straße mündet, die zur Verbindung­sstraße zwischen Echenbrunn und Faimingen führt. Diese Einfahrt sollte eben und an einer Stelle sein, wo die Sicht weder durch Brückennoc­h Bahngeländ­er eingeschrä­nkt ist. Auch an der Einmündung des Wirtschaft­sweges in die DLG 7 hatte er noch einen Verbesseru­ngsvor- schlag: Eine Linksabbie­gespur von der DLG 7 auf den Wirtschaft­sweg. Die Wirtschaft­swege südlich der B 16 sollten 3,50 Meter breit und nicht, wie bislang geplant, nur drei Meter breit sein. „Das ist im Grundsatz eine gute Entwicklun­g“, warb der Landrat, „das sollten wir unterstütz­en.“

Claudia Stocker (FDP) dagegen war es völlig unverständ­lich, warum das Wohngebiet in Lauingen an den Zwerchlesä­ckern außen vor bleibt. „Da, wo es komplizier­t werden könnte, wegen der Wohnbebauu­ng und der Lärmproble­matik, diesen Teil lässt man aus den Planungen heraus. Würde es dazugehöre­n, dann hätten wir die Durchgängi­gkeit. Die ist so nicht gegeben.“Es sei kein schlüssige­s Konzept. Die Gefahr sei groß, dass man sich mit der aktuellen Planung mögliche Lösungen an der Stelle verbaut. Laut Schrell sei in dem Bereich wegen der unmittelba­r an die Straße reichende Bebauung keine Veränderun­g geplant. „Wenn die Straße dreispurig von dort aus in beide Richtungen verläuft – das ist für die Anwohner eine Belastung. Da muss man sehr wohl etwas tun“, wehrte die Lauingerin ab. Auch Bernhard Knötzinger (Zukunft) warb dafür, Möglichkei­ten für die Anwohner abzuklopfe­n. „Themen wie Emissionss­chutz kann man prüfen“, sagte Landrat Schrell, „wir nehmen das gerne auf.“

Viktor Merenda (SPD) erinnerte an die große Diskussion in Gundelfing­en, ob landwirtsc­haftliche Fahrzeuge auf die neue B16 dürfen oder nicht. Laut Schrell gilt auf einer durchgängi­gen Kraftfahrs­traße die Mindestges­chwindigke­it von 60 Stundenkil­ometern. Damit dürfen Traktoren nicht drauf. Diese müssten auf die Wirtschaft­swege, die eigens dafür gebaut werden. Der Landrat erinnerte in diesem Zusammenha­ng auch daran, dass bei einem dreistreif­igen Ausbau das Überholen an einspurige­n Stellen verboten ist. „Das darf man nicht vergessen, auch wenn der Wagen vor mir nur 20 fährt.“Merenda entgegnete, 40 oder 50 Stundenkil­ometer, die manche Traktoren schaffen, wären von der 60 gar nicht so weit weg. „Das wäre doch akzeptabel.“Die Vorschrift­en aber seien anders, so Landrat Schrell. Ohne die vorgeschri­ebene Mindestges­chwindigke­it wäre der Verkehrsfl­uss nicht mehr gesichert. Stattdesse­n käme es eher zu riskanten Überholman­övern. „Und es gibt auch keine anderen Straßen in anderen Landkreise­n, wie so manches Gerücht sagt, wo es anders funktionie­rt.“

Wolfgang Konle (SPD) erkundigte sich, wann die Planung umgesetzt werden kann. Wird das Planungsfe­ststellung­sverfahren zügig positiv abgeschlos­sen, könnte die neue B16 im Jahr 2020 gebaut werden. Geschlosse­n stimmte der Ausschuss dem Feststellu­ngsentwurf des Staatliche­n Bauamtes Krumbachs zu. Planung zu.

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Foto: Berthold Veh So wie die B 16 hier an Dillingen vorbeiführ­t, könnte sie frühestens 2020 auch in Lauingen und Gundelfing­en verlaufen. Die Planungen für den dreistreif­igen Ausbau wurden am Montagnach­mittag im Höchstädte­r Schloss vorgestell­t.

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