Eine Zeitreise zum Haus der Wirtschaft
Die Industrie- und Handelskammer zeigt im Stadtsaal erstmals öffentlich ihre Pläne für das Sechs-Millionen-Euro-Projekt in Dillingen. Ein Termin für die Eröffnung ist bereits angedacht
Beim Herbstempfang hat die IHK Pläne für das Haus der Wirtschaft in Dillingen präsentiert. Ein Eröffnungstermin ist angedacht.
Dillingen Zeitreisen gibt es bei diesem Herbstempfang der nordschwäbischen Wirtschaft im Dillinger Stadtsaal gleich mehrere. Zukunftsforscher Sven Gabor Janszky prophezeit den etwa 300 Hörern, dass die Künstliche Intelligenz der Rechner in gar nicht allzuferner Zeit den Menschen den Rang ablaufen wird. Und der Präsident der Industrieund Handelskammer (IHK) Schwaben, Andreas Kopton, blickt am Montagabend 25 Jahre in die Zukunft und sieht sich dabei in einem automatisch gesteuerten Auto auf der neuen B16 an Tapfheim und Höchstädt vorbeifahren – wobei die neue Bundesstraße in Höchstädt erst seit drei Monaten fertig ist. Konkreter wird es bei der Zeitreise, zu der IHK-Vizepräsident Walter Berchtenbreiter und der Aufsichtsratsvorsitzende der IHK-Akademie Schwaben, Christian Dierig, einladen. Sie präsentieren den Gästen des Herbstempfangs mit Bildern, wie das Haus der Wirtschaft Nordschwaben in Dillingen einmal aussehen soll. „Ist das nicht ein Traum?“, fragt Berchtenbreiter in die Runde.
Etwa sechs Millionen Euro wird die Industrie- und Handelskammer in das Gebäude in der Nähe des Dillinger Bahnhofs investieren. Daneben baut das Kommunalunternehmen der Stadt ein Parkhaus mit rund 300 Stellplätzen. Dass sich die IHK-Regionalversammlungen Dillingen und Donau-Ries einstimmig für den Standort Dillingen ausgesprochen haben, hat viele Beobachter überrascht. Franz Leinfelder, der an diesem Abend sein Amt als
„Ist das nicht ein Traum?“IHK-Vizepräsident Walter Berchtenbreiter über das Haus der Wirtschaft Nordschwaben
Vorsitzender der Donau-Rieser IHK-Regionalversammlung abgibt, sagt unserer Zeitung, dass viele Donauwörther das Haus der Wirtschaft gerne in ihrer Stadt gehabt hätten. „Sachlich gesehen war es aber richtig, damit ins westliche Nordschwaben zu gehen“, betont Leinfelder. Denn der Einzugsbereich des Bildungszentrums soll bis in den Günzburger Raum reichen. Walter Berchtenbreiter dankt an diesem Abend erneut den Kollegen aus dem Donau-Ries-Kreis für diese Entscheidung. „Es ging ausschließlich um die Sache und den Sinn der Geschichte.“
Das Innenleben des dreigeschos- sigen Baus präsentiert Christian Dierig. Die IHK-Akademie Schwaben wird in Dillingen auf einer Flä- che von 1300 Quadratmetern ein gewerblich-technisches und kaufmännisches Bildungszentrum etablieren. Weitere 500 Quadratmeter Fläche sind für die IHK-Regionalgeschäftsstelle vorgesehen. Das Parkhaus nebenan sei sinnvoll, weil sehr viele Schüler mit dem Auto kommen, sagt Dierig. Beschäftigte in den Bereichen Metall, Mechatronik, Elektrotechnik und Logistik sollen in diesem Bildungszentrum geschult werden. Ebenso sollen dort Handelsund Wirtschaftsfachwirte sowie Bilanzbuchhalter ausgebildet werden. „Wir unterstützen so die Fachkräftesicherung“, sagt Dierig.
Berchtenbreiter betont, dass die neue Einrichtung eine Anlaufstelle für die Wirtschaft in der Region sein wird. „Es ist Ihr Haus, es ist unser Haus“, sagt er zu den versammelten Vertretern aus Wirtschaft und Politik. Auch hausinterne Schulungen heimischer Unternehmen, Mitgliederversammlungen und Aufsichtsratssitzungen sollen dort stattfinden können. „Wir wollen eine Plattform der Beratung bieten“, erläutert Berchtenbreiter. Prüfungen können in dem regionalen Bildungszentrum ebenfalls abgelegt werden. Den Herbstempfang moderiert Moni Pappelau vom Fernsehsender a.tv. Für viele Firmenchefs ist der Abend ein Forum, bei dem sie ihre Gedanken austauschen können. Politprominenz ist ebenfalls vertreten. Beim Herbstempfang in Dillingen dabei sind unter anderem Regierungspräsident Erwin Lohner, die Landräte Leo Schrell (Dillingen) und Stefan Rößle (Donau-Ries) und zahlreiche Rathauschefs, unter ihnen auch Nördlingens Oberbürgermeister Hermann Faul und Dillingens OB Frank Kunz. Der dankt der Industrieund Handelskammer für die Entscheidung für Dillingen. „Es ist gut, dass es diese wichtige Weiterbildungsstätte gibt“, sagt Kunz.
Kopton, Dierig und Berchtenbreiter vollziehen einen symbolischen Spatenstich. In eine Metallkapsel, die ins Fundament einbetoniert wird, kommen Baupläne und unsere Heimatzeitung. Im Mai 2019 soll es einen richtigen Spatenstich geben. Die Fertigstellung des Hauses der Wirtschaft ist im dritten Quartal 2020 geplant – rechtzeitig zum Schuljahresbeginn. »Weitere Berichte auf