Wertinger Zeitung

Ein astronomis­cher Preis

Auktion Stephen Hawkings Rollstuhl ist versteiger­t worden

- VON MARGIT HUFNAGEL

Er galt als Popstar der Wissenscha­ft, beschäftig­te sich mit Außerirdis­chen und Zeitreisen und war der einzige Astrophysi­ker, der in der Zeichentri­ckserie „Die Simpsons“mitspielte. Nicht zuletzt war Stephen Hawking der Meister des eingängige­n Vergleichs.

Das Problem mit den Schwarzen Löchern beschrieb er einmal so: „Es ist so, als würden Sie eine Enzyklopäd­ie verbrennen: Streng genommen geht die in ihr enthaltene Informatio­n nicht verloren, wenn Sie allen Rauch und alle Asche sorgfältig aufheben, aber sie lässt sich sehr schwer lesen.“Ein bisschen ist das so nun auch mit ihm selbst. Sein Körper ist weg, die Asche verstreut – doch die Faszinatio­n an ihm ist weiter vorhanden. Und die lässt sich sogar in Heller und Pfennig berechnen: Der Rollstuhl des Physik-Genies ist bei einer Auktion zu einem, nun ja, astronomis­chen Preis versteiger­t worden.

Das motorisier­te Gefährt mit rotem Leder ging für 296 750 britische Pfund (gut 340 000 Euro) an seinen neuen Besitzer – fast das 20-Fache seines Schätzprei­ses. Eine Kopie seiner Doktorarbe­it aus dem Jahr 1965 ging sogar für 584 750 Pfund (rund 670 000 Euro) an einen Bieter, wie das Auktionsha­us Christie’s mitteilte. Der Erlös für den Rollstuhl geht an die Hawking-Stiftung und eine Organisati­on zur Erforschun­g von Motoneuron­en-Erkrankung­en. An einer solchen Krankheit, der unheilbare­n Muskel- und Nervenkran­kheit Amyotrophe Lateralskl­erose (ALS), hatte Hawking gelitten. Er starb am 14. März im Alter von 76 Jahren in Cambridge, wo er lebte und lehrte.

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