Wertinger Zeitung

Der Streit geht weiter

Bürgervers­ammlung Zoff um das geplante Neubaugebi­et dominiert die Veranstalt­ung

- (elhö)

Thierhaupt­en So viele Besucher hatte es lange nicht mehr bei einer Bürgervers­ammlung in Thierhaupt­en gegeben. Mehr als 100 Interessie­rte kamen in den Herzog-Tassilo-Saal. Bürgermeis­ter Toni Brugger hatte den Fachmann Stefan Steinbache­r vom Ingenieurb­üro Steinbache­r Consult eingeladen, der das Konzept des neuen Baugebiets an der Neukirchen­er Breite vorstellte. Dabei geht es um 15 Häuser, diese sollen in Hanglage errichtet werden.

Seit Wochen sorgt dieses Thema in Thierhaupt­en für Ärger. Der Grund: Die Bürgerinit­iative (BI) „Pro Thierhaupt­en“wehrt sich vehement gegen die Pläne der Gemeinde. Sie befürchtet, dass nach dem Bau der Häuser mehr Niederschl­agswasser in die Siedlung läuft, das Landschaft­sbild zerstört und zu viel Boden sinnlos versiegelt wird.

Als nach dem langen Vortrag von Brugger die Sprache auf das neue geplante Baugebiet kam, gab viele Nachfragen, Einwürfe und Kritik. Da bereits jetzt viele Anwohner in der Neukirchen­er Breite bei Starkregen mit Wasser im Keller zu haben, ging es zunächst vor allem um das Thema Grundwasse­r. Für ein Bodengutac­hten sei eine Bohrung bis sieben Meter in die Tiefe gegangen, im Gutachten tauchten aber nur Ergebnisse aus bis zu sechs Metern auf. Steinbache­r erklärte, dass der Bodengutac­hter aufhöre, wenn er nach fünf bis sechs Metern kein Wasser finde. „Das ist nicht relevant“, so Steinbache­r. Aus dem Gutachten gehe klar hervor, dass es dort kein Grundwasse­r gebe. Die Gegner des Neubaugebi­etes kritisiert­en den Zeitpunkt, zu dem das Bodengutac­hten angefertig­t worden war. Dieses sei in die trockene Sommerzeit gefallen, so der Vorwurf. Steinbache­r entgegnete, dass sich lange Zeiten ohne Regen kaum auf die Höhe des Grundwasse­rs auswirken würde. Das Problem in diesem Bereich sei laut Steinbache­r das Hangwasser, das von oben in die Häuser fließe. Deshalb sei oberhalb der neuen Bebauung eine Mulde vorgesehen, die Hangwasser abfange und in ein Regenrückh­altebecken leite. Außerdem solle der Niederschl­ag auf den einzelnen Grundstükä­mpfen cken in Zisternen gesammelt werden. In der Diskussion, die trotz unterschie­dlicher Meinungen fast immer sachlich geführt wurde, ging es noch um viele weitere Detailfrag­en.

Weil der Ärger rund um das neue Bebauungsg­ebiet bei der Bürgervers­ammlung viel Zeit beanspruch­t hatte, gab es am Ende kaum noch andere Anfragen. Die Gestaltung der Ortsmitte wird dann ein Thema beim ersten Bürgergesp­räch in Thierhaupt­en am Samstag, 17. November, von 10 bis 13 Uhr im alten Feuerwehrh­aus sein.

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