Wertinger Zeitung

Vollkommen­e Ruhe im Stall

-

Zu „Ist Milch aus alten Ställen weniger wert?“(Wirtschaft) vom 3. November und dem Leserbrief „Gegen das Anbinden“vom 6. November:

Im Laufstall sind die Kühe das ganze Jahr, meist mit kleinem Auslauf, welcher auch einen Betonboden hat, nachts ist es nie dunkel, wodurch die Kühe nie ganz zur Ruhe kommen können. In vielen Ställen sind die Klauen nass und das ganze Jahr wird meist nur Silo gefüttert. Durch das Melken im Melkstand ist der Kontakt zu dem Bauer/der Bäuerin geringer (fehlt ganz bei einem Melkrobote­r). Außerdem sind diese Ställe im Winter in der Regel kühler als Anbinde-Ställe.

Im Anbinde-Stall sind die Kühe den ganzen Sommer draußen, wo sie ihr frisches Gras selbst aussuchen können, hier und da auch Baumblätte­r, Brennnesse­ln und andere Kräuter, die sie grade brauchen. Sie bekommen dort trockene/saubere Klauen und können liegen, wie sie wollen. In der Nacht im Stall gibt es vollkommen­e Ruhe. Im Winter sind sie dann im Stall, meist mit ausgesucht­er „Nachbarin“, und sie haben es warm. Der Bauer/die Bäuerin ist bei jedem Melken neben der Kuh, hat mit ihr Kontakt und merkt auch schnell, ob ihr was fehlt. Bei schönem Wetter im Winter werden sie hin und wieder rausgelass­en, aber sie wollen nach gut zwei Stunden selbst wieder rein. Also beide Stall-Typen haben Vor- und Nachteile, aber der größte Posten „Tierwohl“liegt bei den Bauern selbst, es gibt solche und solche. Angeline Müller, Roßhaupten

Newspapers in German

Newspapers from Germany