Wertinger Zeitung

AfD-Mitglieder stehen unter Beobachtun­g

Verfassung­sschutz bestätigt steigende Zahlen

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München Der bayerische Verfassung­sschutz beobachtet immer mehr Mitglieder der AfD. Die Behörde habe derzeit eine untere zweistelli­ge Zahl von Einzelpers­onen innerhalb der Partei im Blick – mit steigender Tendenz im Laufe des Jahres, wie der Verfassung­sschutz in München auf Anfrage mitteilte. In Sicherheit­skreisen wird davon ausgegange­n, dass die Zahl der Beobachtet­en weiter zunehmen wird.

Die betroffene­n AfD-Mitglieder „weisen Verbindung­en in die rechtsextr­emistische, die verfassung­sschutzrel­evante islamfeind­liche und die Reichsbürg­er-Szene auf“, sagte ein Sprecher des Amts. „Vor dem Hintergrun­d der Ereignisse von Chemnitz wird insbesonde­re verstärkt analysiert, wie sich Personen innerhalb der AfD zu politische­r Gewalt positionie­ren“,

Ebner-Steiner kündigt Widerstand an

führte der Sprecher aus. „Werden bei weiteren Personen innerhalb der AfD extremisti­sche Bestrebung­en erkennbar, so wird die Beobachtun­g entspreche­nd ausgeweite­t.“

Zu den Betroffene­n zählen auch drei Landtagsab­geordnete. Der Verfassung­sschutz prüft zurzeit, ob er Uli Henkel, Ralf-Dieter Stadler und Andreas Winhart auch als Landtagsab­geordnete weiter beobachten wird. Denn für die Beobachtun­g von Mandatsträ­gern gelten verschärft­e Regeln. Die AfD-Fraktionsv­orsitzende im Landtag, Katrin Ebner-Steiner, machte unterdesse­n klar: „Wir gehen davon aus, dass die Beobachtun­g umgehend eingestell­t wird, nachdem sich der Landtag nun konstituie­rt hat. Andernfall­s werden wir dagegen vor Gericht ziehen.“

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