Marianne Faithfull findet #Metoo gut
Die englische Sängerin Marianne Faithfull steht zu ihrem Gehstock – auch für Fotos. „Der Stock gehört zu meinem Alltag, also ist er auch auf dem Cover. Außerdem finde ich, dass es ganz gut aussieht.“Sie will mit ihrem Gehstock kein Symbol für die „würdevoll Alternde“werden: „Bitte nicht! Wie Sie ja sehen, geht es mir körperlich nicht gut. Vor zwei Jahren habe ich mich am Rücken verletzt, und das hat mein Gleichgewicht beeinträchtigt, seitdem falle ich immer wieder hin“, sagte die in Paris lebende 71-Jährige der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Faithfulls Karriere begann 1964 mit dem Hit „As Tears Go By“, einer Komposition von Mick Jagger und Keith Richards von den Rolling Stones. Seitdem ist die gebürtige Londonerin, die jahrelang schwer drogenabhängig war, im Geschäft. Ihr hochgelobtes Album „Negative Capability“erschien nun am 2. November.
Auch die #Metoo-Bewegung kommentierte Faithfull: „Ich finde das gut.“Allerdings habe sie selber nie Belästigung oder Missbrauch erlebt. „Dafür war ich, was meine Karriere als Schauspielerin angeht, viel zu unambitioniert.“
Dass Frauen mit Karriere immer wieder auf die Männer angesprochen werden, mit denen sie im Bett waren, findet die frühere Lebensgefährtin von Mick Jagger „entsetzlich lästig“: „Wissen Sie, wer darunter mindestens genauso, wenn nicht mehr gelitten hat als ich? Yoko Ono. Es war schrecklich, wie man über sie sprach. Damals waren viele neidisch, weil John Lennon sich in Yoko verliebt hatte.“