Der mit der unheimlichen Torquote
Wo Reiss Nelson in dieser Saison auftaucht, fällt kurz darauf ein Tor. Der 18 Jahre alte Engländer, der bis Sommer vom FC Arsenal an die TSG Hoffenheim ausgeliehen ist, hat eine beeindruckende, fast schon unheimliche Quote: In den sieben Bundesligaspielen, bei denen er nur einmal durchspielen durfte, traf er schon sechs Mal. Damit ist er der beste Torschütze der TSG. Gemessen an den Einsatzminuten braucht der gebürtige Londoner gerade mal 54 Minuten für einen Treffer. Am Samstag im Spiel gegen den FC Augsburg war Nelson gerade mal zwei Minuten im Spiel, als er einen Abstauber gedankenschnell zum 2:1 für die Kraichgauer verwertete. Diese Werte beeindrucken auch seinen Trainer Julian Nagelsmann. „Unheimlich ist das zwar nicht, aber er hat schon eine richtig gute Torquote, einen super Torriecher.“Den bewies er, als er vor der Abwehrreihe des FCA zur Stelle war und den von Andreas Luthe abgewehrten Ball ins Netz drosch. Warum Nelson zumindest vorerst nicht zwingend mehr Aussichten auf einen Stammplatz hat, erklärte Nagelsmann wie folgt: „Er muss behutsam wachsen. Und die Spiele, die er von Anfang an gemacht hat, waren auch nicht so gut. Er ist sehr unbekümmert – das ist auf der einen Seite gut. Andererseits gibt es im Laufe eines Spiels auch Situationen, in denen man sich clever verhalten muss.“Bis der englische U21-Nationalspieler auch diese Lektion gelernt hat, ist er für Nagelsmann der ideale Joker – auch nicht schlecht. Wobei Nagelsmann in der Nachbetrachtung nicht zu streng sein wollte: „Er muss jetzt nicht alles richtig machen. Die Torquote darf er jedenfalls gerne behalten. (eisl)