Nicht nur Weinzierl atmet auf
Bundesliga VfB Stuttgart wertet das 2:0 in Nürnberg als Startschuss für eine Aufholjagd
Nürnberg Markus Weinzierl war die Erlösung nach dem Premieren-Sieg und dem Ende der Pleiten-Serie seines VfB Stuttgart anzusehen. Dabei hatte es Christian Gentner doch gewusst. „Ich habe immer betont, dass die Mannschaft lebt“, sagte der Kapitän, nachdem seine Schwaben einigen unwürdigen Wochen ein verdientes 2:0 (0:0) beim 1. FC Nürnberg folgen ließen.
Noch ist freilich längst nicht wieder alles gut in Stuttgart, dafür genügt schon ein Blick auf die Tabelle: Der VfB bleibt Schlusslicht der Fußball-Bundesliga. „Aber das war ein wichtiger Beginn und ein wichtiges Zeichen, dass man es kann“, resümierte Weinzierl erleichtert am Samstagabend. Gleich nach dem Schlusspfiff hatte der Coach auf dem Feld des Max-Morlock-Stadions die Spieler im Kreis auf die nächsten Wochen eingeschworen. Den Jubel der rund zehntausend mitgereisten Fans in der Kurve überließ Weinzierl dann seinen Schützlingen, er hatte sich breit grinsend und sichtlich entspannt schon in die Kabine verzogen.
Der frühere Augsburger und Schalker weiß, wie weit und beschwerlich der Weg noch ist, zurück in die beruhigenderen Tabellenregionen. „Es ist klar, dass wir noch lange nichts erreicht haben. Dass wir immer noch Letzter sind, das sieht jeder. Es wird noch lange dauern, bis man diese Phase aus den ersten Monaten wieder gut macht“, sagte er. „Es war ein kleiner Schritt. Wir müssen vorsichtig sein, wie wir das jetzt bewerten“, ergänzte Ex-Nationalspieler Gentner und rechnete vor: „Mit acht Punkten steigt man nach wie vor ab.“Die Stuttgarter tun gut daran, den Sieg einzuordnen.
Bis zu den Toren durch Timo Baumgartl und Erik Thommy gelang offensiv wenig, die Treffer entsprangen Standardsituationen. Und dann war Aufsteiger Nürnberg, der keine Großchance hatte, sicher kein Gradmesser für die Wochen bis Weihnachten, in denen Gentner „Druck ausüben“will. Weil neben dem VfB in der Abstiegszone auch Düsseldorf und Hannover am 11. Spieltag gewannen, bleibt Stuttgart Schlusslicht.
Tore 0:1 Baumgartl (68.), 0:2 Thommy (82.) Zuschauer 50 000