Wertinger Zeitung

Den Sieg vor Augen

Fußball-Landesliga Südwest Der FC Gundelfing­en setzt auch beim FC Kempten mit dem 1:1 seine Serie fort, kurz vor Schluss war sogar noch mehr drin

- (wab)

Jonas Schneider hatte keine rechte Lust auf das obligatori­sche Abklatsche­n nach seiner Auswechslu­ng. Das lag weniger daran, dass der Offensivsp­ieler des FC Gundelfing­en mit dem Tausch unzufriede­n war, als vielmehr mit der Situation in der 81. Minute. Nach Querpass von Oguz Yasar konnte sich Schneider frei vor dem Tor das Eck aussuchen, doch er setzte den Ball über die Latte. Und so mussten sich die Landesliga-Fußballer des FC Gundelfing­en wenig später mit einem 1:1 (0:0) beim FC Kempten begnügen.

Sowohl der Sportliche Leiter Stefan Kerle als auch Trainer Martin Weng waren hinterher eifrig bemüht, erst gar nicht das Gefühl aufkommen zu lassen, dass dieses Ergebnis eine Enttäuschu­ng darstellt. Obwohl der FCG damit den Sprung aus der Abstiegszo­ne knapp verpasst hat. „Unsere Serie hält“, betonte Weng deshalb, und bezeichnet­e die Punkteteil­ung im siebten Spiel ohne Niederlage letztlich als verdient.

In der ersten Halbzeit neutralisi­erten sich beide Teams weitgehend, nach dem Seitenwech­sel häuften sich dann die Gänsehautm­omente vor den Toren. Konnte Kemptens Keeper Elias Bodenmülle­r beim Freistoß von Fabio Kühn den Ball gerade noch mit den Fingerspit­zen zur Ecke abwehren, war er Sekunden später machtlos. Dabei schien es schon so, als würde der Flankenbal­l zu lang geraten, doch Jonas Schneider brachte die Kugel per Kopf noch einmal zur Mitte auf Janik Noller, der das 0:1 erzielte (49.).

Die Serie der zu Hause ungeschlag­enen Allgäuer wackelte, doch Trainer Matthias Jörg trieb seine Schützling­e von der Seitenlini­e aus immer wieder an. „Wir machen noch zwei Tore wie im Hinspiel“, rief er die Erinnerung an den 2:1-Erfolg im Schwabenst­adion wach. Jeder Zweikampf wurde mittlerwei­le verbissen geführt. „Uns war klar, dass es wieder ein hochemotio­nales Spiel wird“, meinte Martin Weng und war sichtlich zufrieden, dass die Gundelfing­er die brenzligen Situatione­n unbeschade­t überstande­n: „Ich hatte das Gefühl, dass wir aus dem Spiel heraus kein Gegentor fangen.“Was letztlich auch so war, denn dem 1:1 ging ein weiter Einwurf voraus. FCK-Stürmer Felix Thum kam zum Kopfball, doch er zielte nicht auf das Gundelfing­er Tor, sondern in einen Pulk heraneilen­der FCGler, die retten wollten. Einer davon war Fabio Kühn, der dem Ball nicht mehr ausweichen konnte und ins eigene Tor lenkte. Nach 336 Minuten war Gundelfing­ens Keeper Dominik Dewein damit mal wieder bezwungen, ein zweites Mal ließ der 19-Jährige aber nicht zu. Stattdesse­n hatte er schon den Jubelschre­i auf den Lippen, als der eingewechs­elte Oguz Yasar aufs Kemptener Tor zusteuerte und dem mitgelaufe­nen Schneider den Siegtreffe­r auflegen wollte.

FC Kempten: Bodenmülle­r – Simon, Leyer, Geiger, Betz (84. Baston), Kolb – R. Meßlang, Buhic (55. Wuttge), Duchardt (60. Yilmaz) – Thum, Sahin

FC Gundelfing­en: Dewein – Elze, Grötzinger, Brugger, Reutter, Weichler – Noller, Kühn, Hauf (69. Rolle) – Öz (75. Yasar), Schneider (89. Viana dos Santos) Schiedsric­hter: Schmid (SV Lengenfeld) Tore: 0:1 Noller (49.), 1:1 Kühn (64./Eigentor) Gelbe Karten: Sahin, Betz, R. Meßlang, Bodenmülle­r / Brugger, Schneider Zuschauer: 220

 ?? Foto: Brugger ?? Die kurz zuvor verpasste Siegchance hatte Jonas Schneider (rechts) noch im Sinn, als er kurz vor Schluss ausgewechs­elt wurde. Doch auch so hielt die Serie seines FC Gundelfing­en, der zum siebten Mal in Folge ungeschlag­en blieb.
Foto: Brugger Die kurz zuvor verpasste Siegchance hatte Jonas Schneider (rechts) noch im Sinn, als er kurz vor Schluss ausgewechs­elt wurde. Doch auch so hielt die Serie seines FC Gundelfing­en, der zum siebten Mal in Folge ungeschlag­en blieb.

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