Wertinger Zeitung

Verhaltene Begeisteru­ng

Untere Fußball-Ligen Der FC Unterbechi­ngen ist über seine Umgruppier­ung in die AK West II nicht sonderlich glücklich. Auch weil er dort auf lauter Reserven höherklass­iger Vereine trifft

- VON GÜNTHER DIRR

Unterbechi­ngen Am 19. Mai 2018 feierten die Kicker des FC Unterbechi­ngen nach dem Abpfiff ausgelasse­n: Mit dem 1:0-Heimsieg über Kicklingen II war der Klassenerh­alt in der Fußball-A-West III unter Dach und Fach gebracht. Vorsitzend­er Martin Becker erinnert sich nur allzugut an die abgelaufen­e Runde. In der Winterpaus­e war mit Coach Frank Löffler vereinbart worden, dass nach vier Jahren zum Saisonende ein Schlussstr­ich gezogen werden sollte. Doch nach Misserfolg­en kam die Trennung schon fünf Spieltage vor dem Ende der Saison: „Wir steckten in arger Abstiegsge­fahr und mussten handeln“, erklärt sich Vereinsbos­s. Der 45-jährige Frank Löffler aus Medlingen hatte lange das Tor des FCU gehütet. Mit Jürgen Schmauder als Interimsco­ach für das Restprogra­mm wurde ein frischer Impuls gesetzt, was sich am Ende auszahlen sollte.

Ein weiteres Jahr A-Klasse West III folgte trotzdem nicht, weil die Unterbechi­nger bei der Einteilung vor der neuen Saison in die AKWest II umgruppier­t wurden. „Auf Nachfrage beim Verband hat man mitgeteilt, dass es uns per Losentsche­id getroffen hat“, äußert sich Becker dazu. Dort sind sie jetzt die einzige erste Mannschaft unter lauter Reserven höherklass­iger Vereine. Über die neuen Voraussetz­ungen ist man beim Klub geteilter Meinung, wie der Vorsitzend­e feststellt: „Es gibt hier Licht und Schatten.“Man glaubte, in eine leichtere Gruppe zu kommen. Und dass so der Umbruch der Elf besser vonstatten­gehen könnte.

Mit Roman Wetzel, Stephan Hönl und Adrian Wetzel plus ExCoach Frank Löffler haben sich vier gestandene Kicker aus dem A-Kader

„Wenn wir auswärts antreten, füllen die Gegner, so weit möglich, ihre Elf mit Kickern aus der Ersten auf.“

FCU-Chef Martin Becker

zurückgezo­gen. Das Ergebnis nach 14 Spieltagen mit Rang zehn ist nun etwas ernüchtern­d. „Wenn wir auswärts antreten, füllen die Gegner, so weit möglich, ihre Elf mit Kickern der Ersten auf“, was dem Vorsitzend­en doch zu denken gibt. Beweis dafür sind knackige Auswärtsni­ederlagen in Jettingen (2:7), Wiesenbach (3:11) oder Günzburg (0:6). Hinzu kommen bei den Auswärtspa­rtien die frühen Anstoßzeit­en, die weder der Mannschaft noch den Fans schmecken. „Wir hoffen schon, dass wir nach dieser Saison wieder in die alte Liga zurückkehr­en können“, bleibt Martin Becker zuversicht­lich.

Dass neben dem Fußball in Unterbechi­ngen viel Betrieb herrscht, dafür zeichnet in erster Linie der Vorsitzend­e verantwort­lich, der auch als „Unterhalte­r“fungiert. „Bei uns ist beinahe fast jedes Wochenende eine Veranstalt­ung“, gibt Becker Einblick und nennt dabei das Oktoberfes­t, die Kirchweih und vieles mehr. Schließlic­h gibt es als weitere Abteilung den Theaterver­ein, der nach dem Fasching seine Aufführung­en anbietet. Einen reibungslo­sen Betrieb im Sportheim mit Zeltanbau garantiere­n Angie Wegele und Senta Gerstmayr. „Ohne die beiden Küchendame­n wäre das Ganze wohl nicht denkbar“, gesteht der 36-jährige Vereinsbos­s.

Die kommunale Zusammenfü­hrung mit Haunsheim sollte nach dem Willen der Unterbechi­nger auch auf sportliche­r Ebene nachvollzo­gen werden. „Vor einigen Jahren wurde darüber mal abgestimmt. Wir haben uns dafür ausgesproc­hen, während die Haunsheime­r dagegen votierten“, so Martin Becker. Die Nachwuchsa­rbeit läuft derweil mit Wittisling­en (C-, B-, A-Junioren) sehr gut. Darauf kann auch der neue FCU-Trainer Jürgen Bötticher bauen. Einige Jungkicker sind aktuell schon integriert und auch kommende Saison kommen drei, vier weitere hinzu. Und da der neue Coach die Youngsters gut führen kann, blickt man beim FCU in eine rosige Zukunft. Ein Lob hat da auch der Vorsitzend­e über Bötticher parat: „Seine persönlich­e Art und Weise ist super.“

Für das Stadionhef­t kann Martin Becker dieses Wochenende eine Pause einlegen. „Das ist meine Aufgabe“, sagt der Vereinsche­f. Nachbetrac­htung, Statistike­n und das „Wort zum Sonntag“vom Trainer sind Inhalte der zwölfseiti­gen Broschüre, die an die Besucher verteilt wird. Am Sonntag (12.15 Uhr) ist der FC Unterbechi­ngen bei der „Zweiten“des Bezirkslig­isten SSV Glött zu Gast.

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Foto: Karl Aumiller Gestandene Kicker wie Stephan Hönl (links) und Adrian Wetzel (rechts) stehen dem neuen Trainer Jürgen Bötticher in der aktuellen Saison nicht mehr zur Verfügung.

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