Was stimmt nicht mit dem Steinheimer Asphalt?
Sanierung Das Prüfergebnis bei der Steinheimer Ortsdurchfahrt liegt jetzt vor. Klagen der Bürger über Unebenheiten werden dabei zumindest in Teilabschnitten bestätigt. Aber wie geht es jetzt weiter?
Steinheim In Steinheim und Umgebung ist sie in diesen Tagen Gesprächsstoff Nummer eins: die neu asphaltierte Ortsdurchfahrt. Hermann Balletshofer (Umlandfraktion) hatte das Thema in der jüngsten Dillinger Stadtratssitzung angeschnitten und damit eine Diskussion ausgelöst. Nach der Sanierung sei die alte Bundesstraße 16, die inzwischen zur Kreisstraße DLG 42 abgestuft wurde, uneben. Balletshofer fällte ein vernichtendes Urteil. „Das ist eine der schlechtesten Straßen im Landkreis – von der Ebenheit her betrachtet“, sagte der Steinheimer in der Sitzung. Und auch Oberbürgermeister Frank Kunz hatte nach dem Befahren der neu asphaltierten Strecke seine Zweifel. Der Rathauschef sagte: „Es wäre durchaus richtig, wenn man sich das vor der Ab- nahme noch einmal anschauen würde.“
Der Leiter der Tiefbauabteilung am Dillinger Landratsamt, Roman Bauer, sagte vorige Woche, dass es am Ortseingang, von Dillingen her kommend, wohl auf einer Länge von 300 Metern Unebenheiten gebe. Der Landkreis beauftragte, wie es nach dem Ende solcher Bauarbeiten üblich ist, ein unabhängiges Prüfinstitut. Am vergangenen Donnerstag wurde nun die Strecke getestet. Und gestern legte das Landratsamt nun das Ergebnis vor, das Klagen der Bürger zumindest in einem Teilabschnitt bestätigt. „Als mangelhaft ist die südliche Fahrspur des Strecken- bereichs von der Einmündung Wickenpoint bis zur Einmündung Jahnstraße der vor Kurzem asphaltierten Ortsdurchfahrt Steinheim (Kreisstraße DLG 42) zu bezeichnen“, heißt es in der Pressemitteilung der Landkreisverwaltung.
Sprecher Peter Hurler erläutert das Ergebnis des Prüfberichts: Gemäß den Richtlinien darf sich innerhalb einer vier Meter langen Messstrecke lediglich eine Unebenheit von maximal sechs Millimetern ergeben. „Dieser Wert wird an nur einigen wenigen Stellen überschritten“, erläutert Hurler. Auffällig sei jedoch, dass im Streckenabschnitt vom westlichen Baubeginn (Einmündung Wickenpoint) bis zur Einmündung der Jahnstraße in Fahrtrichtung Höchstädt viele gerade noch zulässige Unebenheiten in kurzen Abständen vorhanden sind. „Diese Unebenheiten sind für den Autofahrer beim Befahren der Strecke deutlich spürbar“, informiert Hurler. Gemäß den Richtlinien dürfen aber Unebenheiten der Oberfläche, die innerhalb der Grenzwerte liegen, nur mit allmählichem Übergang und nicht in kurzen, regelmäßigen Abständen auftreten. Da auch nahezu alle Überschreitungen der Grenzwerte in dieser Fahrspur liegen, ist laut Pressemitteilung die südliche Fahrspur des Streckenbereiches von der Einmündung Wickenpoint bis zur Einmündung Jahnstraße als mangelhaft einzustufen.
Die Landkreisverwaltung habe die ausführende Firma zwischenzeitlich aufgefordert, zu dem Prüfergebnis Stellung zu nehmen und Vorschläge zur Beseitigung der Mängel zu unterbreiten. Unabhängig davon hat das Landratsamt ergänzend zum Prüfergebnis eine Bohrkernuntersuchung in Auftrag gegeben.
Das Ergebnis werde voraussichtlich in drei bis vier Wochen vorliegen. „Erst dann kann endgültig über die Art der Mängelbeseitigung entschieden werden“, teilt Hurler mit. Mit der Bohrkernprüfung soll festgestellt werden, ob auch Mängel in Bezug auf die Verdichtung, die Einbaustärke und die Zusammensetzung des Mischguts vorliegen. Der Landkreis hat für die Sanierung der Steinheimer Ortsdurchfahrt etwa 440 000 Euro ausgegeben.
Im ganzen Landkreis werde man inzwischen auf die Ortsdurchfahrt angesprochen, sagt der Steinheimer Georg Neureither. „Jeder fragt mit einem Schmunzeln, was macht denn eure Straße?“Da seien mindestens drei Stellen im neuen Fahrbahnbelag drin, an denen man die Unebenheiten deutlich spüre.
Der Landkreis gibt auch noch eine Bohrkernuntersuchung in Auftrag