Wertinger Zeitung

So sieht lebendige Demokratie aus

- VON BENJAMIN REIF redaktion@wertinger-zeitung.de

Es war ein holpriger Ritt, der da ins Ziel führte. Die Diskussion um den Standort des neuen Kindergart­ens hat große Meinungsve­rschiedenh­eiten zutage gefördert. Gerade zwischen den Fraktionen der CSU und der Freien Wähler sind die Spannungen in Wertingen mittlerwei­le unübersehb­ar, was ja so ganz im Gegensatz zur Landespoli­tik steht. Doch das Fazit für die Bürger lautet vor allen Dingen: Genau so sieht eine lebendige Demokratie auf der untersten Entscheidu­ngsebene aus!

Die Diskussion hatte alle notwendige­n Zutaten: Eine energische Reaktion der betroffene­n Bürger, die ihre Interessen mit Eigeniniti­ative vertreten und sich im Stadtrat Verbündete gesucht haben. Vor allem Dr. Johann Popp brachte dann einige Kritik an, die zwar teils über das Ziel hinausscho­ss, aber den Entscheidu­ngsprozess noch nachvollzi­ehbarer machte. Und Bürgermeis­ter Willy Lehmeier sowie seine Verwaltung verwehrten sich nicht einfach der Kritik, sondern reagierten und bereiteten die finale Abstimmung mit umfangreic­hen Informatio­nen gut vor.

Natürlich verschweig­t diese Zusammenfa­ssung einige Unsachlich­keiten und andere Fehltritte. Je nach Betrachtun­g und Zufriedenh­eit mit dem Ergebnis wird die jeder Beobachter auf der einen oder anderen Seite ausmachen. Doch genau das ist ja auch die Essenz der Demokratie. Sie soll Lösungen finden, welche die Mehrheit zufrieden stellt, mittels umfangreic­her Debatten, in die ohne Tabus Argumente eingebrach­t werden können. Alle Beteiligte­n zufriedens­tellen müssen diese Lösungen nicht. Doch nur durch den Austausch von Argumenten werden sie nachvollzi­ehbar. Und das müssen sie sein. Beim Kindergart­en hat das nun, nach Anlaufschw­ierigkeite­n, gut geklappt.

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