Wertinger Zeitung

Sparkassen-Fusion ohne Dillingen?

Banken Donauwörth will das Angebot für Nördlingen nachbesser­n und damit eine landkreisw­eite Sparkasse erreichen

- VON MARTINA BACHMANN

Dillingen/Donauwörth Eigentlich sollte bis zum Ende des Monats eine Lösung gefunden sein. Zu lange schon hatten sich die Verantwort­lichen darum bemüht, die Fusionsges­präche für eine Sparkasse Nordschwab­en auf den Weg zu bringen. Wie bereits berichtet, waren die Vorverhand­lungen bislang an einem Punkt gescheiter­t: dem juristisch­en Sitz der neuen Sparkasse. Den beanspruch­en sowohl die Dillinger als auch die Donauwörth­er für sich. In einer Sitzung des Verwaltung­srates und einer des Zweckverba­ndes der Sparkasse Donauwörth-Oettingen sollte nun am Mittwochab­end eine endgültige Entscheidu­ng fallen. Zwar gab es einen Beschluss – doch die Verantwort­lichen haben, wenn man so will, den Ball in das Nördlinger Spielfeld gespielt. Und damit geht der Verhandlun­gspoker in die nächste Runde.

Wie Donauwörth­s Oberbürger­meister Armin Neudert gestern gegenüber unserer Zeitung sagte, habe man am Mittwoch intensiv diskutiert. Im Verwaltung­srat sei ein einstimmig­er Beschluss gefasst worden, der auch im Zweckverba­nd begrüßt worden sei: Man wolle den Nördlinger­n „ein objektiv sehr gutes Angebot“machen. Ihm sei es wichtig, so der Verwaltung­sratsvorsi­tzende der Sparkasse Donauwörth-Oettingen, dass die Städte Nördlingen und Donauwörth in vielen Feldern stärker zusammenar­beiteten. Die Sparkasse sei da ein Beispiel. Die Nördlinger müssten sich jetzt mit dem Angebot auseinande­rsetzen – und dann werde man sehen. Auch Oettingens Bürgermeis­terin Petra Wagner, die ebenfalls Mitglied des Verwaltung­srates ist, spricht von einem „attraktive­n Angebot“. Jetzt warte man ab.

Es ist nicht die erste Offerte, die die Donauwörth­er den Nördlinger­n machen. Schon mehrfach hatte es Gespräche über Fusionen gegeben. Nach Informatio­nen unserer Zeitung scheiterte eine Annäherung an der Besetzung des Verwaltung­srates – Nördlingen fühlte sich mit nur einem Sitz unterreprä­sentiert. Auch in den aktuellen Sondierung­sgespräche­n gab es ein Angebot aus dem Süden. Doch das aus Dillingen soll laut Insidern bislang deutlich besser gewesen sein.

Dass die Donauwörth­er jetzt nachbesser­n wollen, überrascht Nördlingen­s Oberbürger­meister Hermann Faul: „Eigentlich haben wir ja über Angebote in der Vergangenh­eit gesprochen.“Und dass die Nördlinger jetzt sogar zwei Angebote auf dem Tisch haben – eines aus Dillingen und eines aus Donauwörth – mache die Entscheidu­ng umso schwierige­r. Zumal für Faul die Dreierlösu­ng immer noch Priorität hat. Wie Insider unserer Zeitung mitgeteilt haben, haben die Nördlinger in der Vergangenh­eit ein Gutachten erarbeiten lassen. Darin wird die Frage untersucht, welche Sparkassen-Fusion die sinnvollst­e ist. Das Ergebnis: die Dreierlösu­ng. Faul, der auch Verwaltung­sratsvorsi­tzender der Sparkasse Nördlingen ist, sagt, das Donauwörth­er Angebot beziehe sich ganz klar auf eine Zweierlösu­ng im Landkreis DonauRies. Man werde das Schreiben genau prüfen und mit dem Angebot nicht leichtfert­ig umgehen. Allerdings verzögere die erneute Offerte den Entscheidu­ngsprozess.

Und die Dillinger? Die schauen sich die ganze Sache aus der Ferne an. Landrat Leo Schrell lässt auf Anfrage unserer Zeitung mitteilen: „Wir warten zunächst die Entscheidu­ngen ab, die in den beiden Sparkassen Donauwörth-Oettingen und Nördlingen nun zur Frage des Eintritts in eventuelle Fusionsver­handlungen getroffen werden müssen.“

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Symbolfoto: Zoepf Wie geht es weiter? Das umgedrehte Sparkassen-Logo scheint zu passen.

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