Die Zeit der Weihnachtskrippen hat begonnen
Schau In den Räumen der Lebenshilfe in Wertingen stellten Hobby-Krippenbauer ihre Werke aus
Wertingen Eine Woche vor dem ersten Advent hat die Zeit der Weihnachtskrippen in Wertingen begonnen: Großen Anklang fand die Krippenausstellung, die Erwin Liepert zugunsten der Lebenshilfe veranstaltete. In den Räumen der Nordschwäbischen Werkstätten eröffnete der Hirschbacher Krippenfreund am vergangenen Wochenende die Schau auf 80 Quadratmetern Fläche. Er bedankte sich einmal bei allen Helfern, besonders bei Karl Gerblinger und Erich Burgetsmaier für die tatkräftige Unterstützung. Nicht vergessen seien auch die Frauen, die eine Vielzahl von Kuchen spendeten. Dank galt auch den Plätzchenbäckerinnen und Philipp Sautter von der Bäldleschwaige für den gespendeten Glühwein.
Gekommen waren auch Wertingens Zweiter Bürgermeister Johann Bröll, der Vorsitzende und der Geschäftsführer der Dillinger Lebenshilfe, Helmut Holland und Dominik Kratzer, die begeistert vom Engagement der Krippenschnitzer waren. Ein Flötenduo umrahmte die zweitägige Veranstaltung musikalisch.
Aus den rund 30 aufgebauten Krippen waren neben einer Steinkrippe aus Lauterbach auch Holz- krippen, eine orientalische Krippe sowie bayerische und schwäbische Darstellungen der Weihnachtsgeschichte zu sehen. Eine Besonderheit waren Krippen aus Baumwurzeln und hohlen Baumstämmen.
Erwin Liepert, Initiator der Ausstellung, ist selbst Krippenbauer. Er stellte 20 seiner Werke zur Schau. Schon vor Jahren organisierte Liepert Krippenausstellungen, davon eine in Hirschbach und in den Lebenshilfe-Werkstätten in Dillingen. Seit 1999 baut der 74-jährige ehe- malige Maurer selbst Krippen, seit er im Ruhestand ist. Er hat zur Lebenshilfe eine besondere Beziehung: zwei seiner drei Töchter leben mit einer Behinderung, und so setzt sich Liepert besonders bei Aktionen der Lebenshilfe ein.
Der zweite Krippenaussteller im Bunde ist ebenfalls ein Maurer. Karl Gerblinger aus Wortelstetten hat sich seit 35 Jahren dem Krippenbau verschrieben. Der 85-jährige hat bisher jede freie Minute in seiner Werkstatt verbracht und Krippen für sich und andere, wie auch für seine Pfarrkirche hergestellt. Zu Weihnachten und zur Passionszeit stehen die Krippendarstellungen in seiner Heimatkirche St. Georg. Er schaffte Krippen in verschiedenen Stilrichtungen. Wichtig sei es, viel Geduld zu haben, um die vielen Einzelheiten von Hand zu fertigen, berichtete Gerblinger. „Wenn dann alles fertig ist, strahlt man zufrieden“, sagt er. Ein weiterer Aussteller ist der 70-jährige Erich Burgetsmaier aus Rettingen. Bevor er mit dem Krippenbau anfing, war er Auto- und Landmaschinenmechaniker. 1994 wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit. Später entdeckte er seine Liebe zu den Krippen und verschrieb sich diesem Hobby seit 45 Jahren. Seither baut er Krippen, schnitzt religiöse Darstellungen und baute sich damit eine neue Existenz auf. So fährt er jedes Jahr nach Südtirol und holt dort Krippenfiguren. Burgetsmaier ist auch viel auf Weihnachtsmärkten in der näheren Umgebung vertreten.