Wertinger Zeitung

Damit Senioren im Straßenver­kehr sicher sind

Sicherheit In Lauingen informiert die Verkehrswa­cht, was bei Medikament­en zu beachten ist. Einige Mittel sollte man nicht unterschät­zen

- (jako mit pm)

Lauingen Die Anzahl von Senioren erhöht sich ständig, damit auch die Anzahl von älteren Verkehrste­ilnehmern. Und auch die Zahl der Unfälle, an denen Menschen über 65 Jahre beteiligt sind, steigt. Im Bereich des Augsburger Polizeiprä­sidiums, zu dem neben Stadt und Kreis Augsburg auch die Landkreise Aichach-Friedberg, Donau-Ries und Dillingen gehören, waren es im Jahr 2017 insgesamt 2208 solcher Unfälle. 2008 waren es noch 1602. Die Anzahl ist jedes Jahr gestiegen.

Die Ortsverkeh­rswacht Lauingen führt deshalb regelmäßig Informatio­nsnachmitt­age für interessie­rte Senioren durch. Zuletzt trafen sich 37 ältere Mitbürger im Pfarrheim der Pfarrei St. Martin in Lauingen, wo Manfred Samson von der Verkehrswa­cht über das Thema „Medikament­e im Straßenver­kehr“referierte. Unter dem Motto „Sicher unterwegs“erklärte er den Anwesenden die Wirkung von Arzneimitt­eln auf den Körper.

Vorsicht sei zum Beispiel bei vielen Erkältungs­mitteln geboten. Viele enthalten Kombinatio­nen aus mehreren Medikament­en. Die Mittel lösen häufig eine starke Müdigkeit aus. „Das ist im Straßenver­kehr natürlich problemati­sch“, sagte Samson. Das Gleiche gelte für andere Kombinatio­nspräparat­e. Schmerzmit­tel sollte man nicht unterschät­zen, auch diese rufen Müdigkeit hervor. In diesem Zusammenha­ng warnt Samson eindringli­ch: „Mit Schmerzmit­teln auf keinen Fall Alkohol trinken.“Das schade nicht nur der Gesundheit, sondern verlangsam­e auch den Abbau. Allergiemi­ttel fördern ebenfalls häufig die Müdigkeit. Das sei auch auf den Packungen vermerkt.

Bei Blutdruckm­itteln sollten die Patienten beachten, dass diese – insbesonde­re, wenn sie gerade eingestell­t werden – zu Schwindelg­efühlen führen können.

Bei seinem Vortrag ging Samson auch das Thema Diabetes ein. „Diabetiker können in Unterzucke­r fallen, ohne es zu merken“, erklärte Samson. In diesem Zusammenha­ng verweist er auf einen schweren Unfall, der vor einigen Tagen auf der A95 bei Wolfratsha­usen passierte. Ein 80-jähriger Taxifahrer hatte als Geisterfah­rer mit 150 Stundenkil­ometern mehrere Autos gerammt. Bei dem Unfall wurden drei Menschen verletzt. Die Polizei hat den Verdacht, dass der Mann, der an Diabetes leiden soll, in einen Zustand der Unterzucke­rung gefallen sein könnte. Bei einer fortgeschr­ittenen Unterzucke­rung sind als Folgen Verhaltens- und Bewusstsei­nsstörunge­n möglich.

Das Wichtigste, erklärt Samson, sei, mit seinem Arzt und Apotheker zu sprechen. Besonders in der Einstellun­gsphase von Medikament­en kann es sinnvoll sein – oder zwingend –, auf das Auto zu verzichten. Samson betont, wenn man ein Medikament verschrieb­en bekommt: „Dann sollte man den Doktor fragen: Darf ich damit Auto fahren?“ ⓘ

Infos: Wer sich für das Thema interessie­rt, kann sich bei Manfred Samson unter Telefon 09072/921000 melden.

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Foto: Manfred Samson/OVW Lauingen Im Pfarrheim Sankt Martin hörten sich viele interessie­rte Senioren an, was Manfred Samson der Lauinger Ortsverkeh­rswacht über Medikament­e und deren Einfluss auf den Körper erzählte.

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