Schmerz, lass nach!
WZ-Analyse (2) Bei einigen Kreisklassisten aus der Region zwickt und zwackt es zu Beginn der Winterpause. Welcher Trainer schon insgesamt 40 Spieler einsetzen musste, um über die Runden zu kommen
Region Wertingen Für die Fußballmannschaften aus der Region Wertingen (Altlandkreis) ist seit gut einer Woche Winterpause. Einige dieser Teams haben die von ihnen selbst gesteckten Ziele erreicht, andere hinken den Erwartungen hinterher. Nachdem die WZ-Sportredaktion die Klubs aus der Bezirksliga und Kreisliga bereits unter die Lupe genommen und Schulnoten (1 bis 6) vergeben hat, erfolgt in der heutigen Ausgabe eine Beurteilung der insgesamt zehn Kreisklassisten aus den Gruppen Nord II, Augsburg Nordwest und West II.
Kreisklasse Nord II
● TSV Binswangen
(29 Punkte – 9 Siege, 2 Unentschieden, 5 Niederlagen – Platz vier)
Hätte es die ärgerlichen Heimniederlagen gegen Unterringingen (0:1) und Genderkingen (1:3) nicht gegeben, stünden die Gelb-Schwarzen blendend da. Dass der TSV Binswangen angesichts der Stärke des SV Kicklingen-Fristingen und der SSV Dillingen ganz oben nicht mitmischen würde, war eigentlich schon zum Saisonstart klar. Muss Trainer Michael Mayer in der Frühjahrsrunde auf weniger verletzte Spieler verzichten, ist Platz drei durchaus noch möglich. Als Aufsteiger beim TSV haben sich die beiden Youngsters Benedikt Chromik und Kevin Oberschmid entpuppt; sie haben als einzige Spieler alle 16 Punktspiele bestritten. Note: 2
● TSV Wertingen II
(23 Punkte – 7 Siege, 2 Unentschieden, 7 Niederlagen – Platz 6)
Den Leistungsunterschied zur eigenen ersten Mannschaft reduzieren, das ist das erklärte Saisonziel der Wertinger Reserve. Dies ist in einigen Spielen gelungen. Vor allem die aus der Jugend nachgerückten Akteure hat Spielertrainer Fabian Knötzinger gut integriert. Zuletzt traten jedoch Leistungsschwankungen auf; vor allem die 1:3-Niederlage beim BC Schretzheim II schmerzt sehr. Mit bisher 30 eingesetzten Kickern hatte Wertingens „Zweite“einen großen Verschleiß an Spielern. Note: 3
● SV Wortelstetten
(14 Punkte – 3 Siege, 5 Unentschieden, 7 Niederlagen – Platz 10)
Durch den starken sechsten Platz im Vorjahr wurden im Umfeld des SVW eventuell neue Erwartungen geweckt. Diese konnten bisher nicht erfüllt werden. Der neue Trainer Andreas Seiler musste immer wieder verletzte Spieler ersetzen. Zwei Siege am Stück gelangen der Mann- schaft aus dem Buttenwiesener Ortsteil bisher noch nicht. Außerdem fehlt dem SVW ein klassischer Torjäger. Tobias Fech hat immerhin schon sechsmal getroffen und zusammen mit Jürgen Müller und Jonas Wünsch alle bisherigen 15 Begegnungen bestritten. Note 4
● FC Pfaffenhofen-Untere Zusam
(9 Punkte – 2 Siege, 3 Unentschieden, 11 Niederlagen – Platz 14)
Eine Zittersaison wie im Vorjahr wollte der Fusionsklub unbedingt vermeiden. Zumal im Sommer mit Christian Mayer vom TSV Wertingen ein neuer Trainer kam, der schon in der Bezirks- und Kreisliga Erfahrungen gesammelt hat. Doch noch ist das Team nicht so richtig zusammengewachsen und hat nur einmal für Aufsehen gesorgt, als es beim Tabellendritten VfB Oberndorf mit 3:2 triumphierte. Vor allem im Sturm steckt der Wurm. In 15 Spielen gelangen nur 14 Treffer. Das muss besser werden! Note 5
Kreisklasse West II
● SV Grün-Weiß Baiershofen
(29 Punkte – 9 Siege, 2 Unentschieden, 5 Niederlagen – Platz 3)
Frischen Schwung hat der neue Trainer Bernd Lipp in das Angerdorf gebracht. Lange Zeit sah es sogar so aus, als ob die Grün-Weißen ein heißer Anwärter auf Rang zwei wären. Doch eine kleine Schwächeperiode zwischen dem 14. und 16. Spieltag mit drei Niederlagen in Folge hat gezeigt, dass auch für Baiershofen die Bäume noch nicht in den Himmel wachsen. Verlassen konnte sich der SVB freilich auf Torjäger Matthias Kempter. Er hat in 16 Spielen insgesamt 14 Mal getroffen. Neben Kempter standen Michael Federl, Martin Wiedemann, Mathias Fritz, Johannes Reitschuster, Peter Wiedemann und Fabian Untersehr in allen bisherigen Begegnungen immer auf dem Platz. Sie bilden das Gerippe im homogenen Team. Note: 2
Kreisklasse Augsburg Nordwest
● SV Ehingen-Ortlfingen
(24 Punkte – 8 Siege, 0 Unentschieden, 8 Niederlagen – Platz 6)
Auswärts hui, zu Hause pfui“. Krasser könnten die Gegensätze beim Tabellensechsten nicht sein. Sieben der acht Erfolge wurden auf fremdem Terrain erzielt, daheim gelang mit 2:0 nur ein Dreier gegen Herbertshofen. Das Saisonziel „Klassenerhalt“ist für den SVE/O fast schon in trockenen Tüchern. Doch wer Trainer Holger Bosch etwas genauer kennt, der kann davon ausgehen, dass er sich mit einem Platz knapp über dem Strich nicht zufriedengeben wird. Note 2,5
● FC Emersacker
(21 Punkte – 6 Siege, 3 Unentschieden, 7 Niederlagen – Platz 8)
Als Aufsteiger ist der FC Emersacker voll auf Kurs und von den Abstiegsplätzen weit entfernt. Spielertrainer Manfred Müller und Sportlicher Leiter Rainer Förg haben einen Kader zusammengestellt, der absolut konkurrenzfähig ist. Junge Spieler wie Felix Schluchter und Alessandro Kadura haben sich Stammplätze gesichert. Vier der sieben Spiele, die verloren wurden, endeten 0:2. Aus den Prestigeduellen gegen den TSV Welden holte der FCE alle sechs Punkte. Note 3
● SV Erlingen
(14 Punkte – 4 Siege, 2 Unentschieden, 10 Niederlagen – Platz 12)
Der zweite Neuling in dieser Liga konnte den Abgang von Dominik Bröll nicht kompensieren. Vor allem als Torjäger fehlt der ehemalige Spielertrainer dem SVE. Nicht mithalten konnte das Team von Trainer Daniel Krstic in den Spielen gegen den TSV Diedorf (1:8) und gegen den SV Thierhaupten (0:7). Hier gab es empfindliche Niederlagen. Hingegen konnten die prestigeträchtigen Ortsderbys gegen Herbertshofen (3:0) und Meitingen II (1:0) gewonnen werden. Note 4,5
● TSV Herbertshofen
(10 Punkte – 3 Siege, 1 Unentschieden, 12 Niederlagen – Platz 13)
Der Traditionsklub aus dem Lechtal hat aufgrund seiner Misserfolgsserie kurz vor der Winterpause die Reißleine gezogen und Spielertrainer Michael Geib, der erst im Sommer vom TSV Mühlhausen gekommen war, entlassen. Gebracht hat es noch nichts. Auch unter Interimscoach Robert Dittl gab es mit 3:4 gegen den SV Ehingen eine Niederlage – die achte in Serie. Insgesamt 54 Mal mussten die beiden Torhüter Dominik Niggl und Johannes Gump, die je achtmal zwischen den Pfosten standen, die Bälle aus dem eigenen Kasten holen.
Note 5 ● TSV Meitingen II
(6 Punkte, 2 Siege, 0 Unentschieden, 14 Niederlagen – Platz 14)
Im Sturzflug auf dem Weg in die A-Klasse befindet sich die Bezirksliga-Reserve des TSV Meitingen. Die Zwischenbilanz der Lechtaler ist verheerend. Nach sechs Niederlagen zum Auftakt setzte es dann zwar zwei Erfolge gegen den VfR Foret (6:2) und bei der SpVgg Bärenkeller (1:0). Mit dem kleinen Zwischenhoch war es dann aber sehr schnell vorbei. Acht weitere Niederlagen in Folge mussten hingenommen werden. Trainer Christoph Brückner ist allerdings nicht zu beneiden. Er musste bereits insgesamt 40 verschiedene Spieler einsetzen. Einzig Jan Blochum war in allen Partien dabei. Note 6